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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
Page - 254 -
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Page - 254 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23

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254 Bistritz, mit etwa 10.000 Einwohnern, ist eine der hübschesten nnd bestgehaltenen Provinzstädte. Die Hauptstraßen sind in der inneren Stadt wie in den Vorstädten breit, regelmäßig und mit Baumreihen bepflanzt. Die dichtgereihten Häuser sind meist stockhoch. Im Erdgeschoß wenden Kaufläden ihre großstädtisch arrangirten Schaufenster den breiten Beton-Trottoirs zu. Vor wenigen Jahrzehnten trug die Stadt noch einen ganz mittel- alterlichen Charakter zur Schau. Da standen noch die alten Stadtmauern mit ihren hohen Thorthürmen und Basteien, und selbst den Häusern der inneren Stadt sah man wenig vom Walten des neuen Zeitgeistes an. Jetzt steht von der Stadtmauer nur noch ein kleines Stück, und dazu eine einzige Bastei, die alten Häuser aber sind durchweg neuen gewichen. Die Gründung von Bistritz (mit seinem altdeutschen Namen: Nösen) ist nicht mit Sicherheit zu datireu. Dank seiner günstigen Lage entwickelte es sich schon im XIII. Jahr- hundert zu einem der Märkte für den Orienthandel und wurde ein hochwichtiger Platz. Die Mongolen verheerten es sammt Alt-Rodna im Jahre 1241, doch scheint es sich von diesem Schlage als lebhafter Handelsplatz bald erholt zu haben, denn es folgt nun eine dichte Reihe von Nachrichten über sein Gedeihen. Dem König Karl Robert dürfte es besonders viel verdankt haben, denn er weilte öfters in Bistritz. Sein Sohn, Ludwig der Große, verlieh der Stadt im Jahre 1353 das noch jetzt ausgeübte Recht, den Bartholomäi- markt abzuhalten, der 15 Tage dauern durfte und der Stadt für diese Fnst die weitest- gehenden Privilegien sicherte. Zum Beweis, wie wichtig der Platz den Anjou erschien, gaben sie ihm auch die Befugniß, ihr eigenes Familienwappen zu verwenden. König Sigismnnd bestätigte und vermehrte die von den Anjou verliehenen Begünstigungen und Rechte. Ladislaus V. schenkte im Jahre 1453 Bistritz und den ganzen Gau dem Johannes Hnnyadi, den er zum Erbgrafen von Bistritz ernannte. Hnnyadi baute sich auf dem Berge am Nordende der Stadt eine Burg, starb jedoch bald nachher, und die Burg ging sammt der Grafschaft durch Schenkung des Königs Matthias auf Michael Szilagyi über, der sie durch Burghauptleute verwalten ließ. Als Michael Szilägyi später des Königs Gunst verlor, hob dieser die Erbgrafschaft von Bistritz auf und trat die Burg für 6000 Goldgulden an die Stadt ab, mit der Erlaubniß, sie abzutragen und aus dem Stein- material eine Stadtmauer zu errichten. Auch nachher begünstigte Matthias die Stadt; er stellte ihre alten Privilegien wieder her und traf Verfügungen, die auf Handelsfreiheit und Hebung der öffentlichen Sicherheit abzielten und neue Grundlagen für die Entwickelung der Stadt schufen. Die traurige Zeit nach Matthias' Tode und die allgemeinen Wirren nach der Mohäcser Schlacht führten auch für Bistritz große Veränderungen herbei. Zur Zeit der Parteikämpfe schenkte es König Johann dem Moldauer Wojwoden Peter, der es zweimal belagerte und ihm eine Brandschatzung von 4500 Goldgulden auferlegte. In diese Zeit fällt der Übertritt der Stadt zum Protestantismus, der die wenigen nun folgenden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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