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Gebirge der Kalaßtöbach hervor, bildet einen schönen Fall und stürzt sich in den Ojtoz-
bach. Noch 2 Kilometer, und der Gyilkos ist erreicht. So heißt die Felswand, an der
im Jahre 1788 die auf Schlnpswegen eingebrochenen Türken die Szekler Grenzwache
niedermachten. Dann wird das Ojtozthal breiter und man erblickt das Sösmezö (Salz-
seld). Der Name rührt von seinen Salzquellen her. Aus seiner östlichen Seite fließt der
Csernikabach, der die Grenze zwischen Ungarn und Rumänien bildet. Sösmezö gehört
schon zum Petroleumbezirk der Ostkarpathen. Es wurden wiederholt Probebohrungen
gemacht, doch bisher kein Petroleum in größerer Menge gefunden.
In südwestlicher Richtung geht von Bereczk eine vorzügliche Landstraße längs des
Feketeügy über Nynjtöd, Szäßfa ln , Sä r f a lva nnd Oroßfa ln (kohlensaure Eisen-
quelle „Fortyogö" mit Bad) in dritthalb Stunden nach Kezdi-Väsärhely. Gelen cze
bleibt seitwärts liegen; seine Kirche aus dem XV. Jahrhundert enthält gleichzeitige Wand-
malereien.
Von Kezdi-Väsärhely führt eine gute Comitatsstraße südöstlich durch die Ebene
über Szent-Katolna nach Jmeesfa lva ; hier ist die alte Cserey'sche Curie sehens-
werth, deren Besitzerin, Witwe Johann Cserey, durch die Ueberlassnng ihrer schönen
Privatsammlung den Grund zu dem Szekler Nationalmuseum in Sepsi-Szent-György
gelegt hat. Weiter unten folgt Zabola, schon in der Mündung eines Querthales des
Bereczker Gebirges. Sehenswerth ist die reformirte Kirche aus dem XIV. oder XV. Jahr-
hundert und östlich von ihr das in Trümmern liegende Schloß eines im XVII. Jahr-
hundert berühmten Szikler Großen, Thomas Basa, sowie das schöne Mikes'sche Schloß
in seinem ausgedehnten Park. Ueber das benachbarte P a v a gelangt man nach Koväßna
(4497 Einwohner), einem der besuchtesten Badeorte von Häromßek, mit dem berühmten
Bade Pokolsar (Hölleumorast). Wenn man dieses betritt, hört man ein Gebrodel wie
von siedendem Wasser in einem riesigen Kessel. Und man erblickt ein Wasserbassin, mit
einer Holzwand mittendurch, darin wallt und wirbelt und sprndelt ein granlich gefärbtes
Wasser, als brenne das Höllenfener darunter. Aber dieses brodelnde Wasser ist nicht
heiß, sondern kalt. Es wallt nicht vor Hitze, sondern durch das massenhafte Kohlendioxyd,
das beständig aus Boden und Wänden des Bassins hervorströmt. Manchmal ist die Aus-
strömung so stark, daß sie das Wasser zum Ueberwallen bringt. Der großartigste Aus-
bruch des Pokolsar wurde 1837 beobachtet. Ein gewaltiges Erdbeben ging ihm voran.
Tags darauf aber erfüllte der Pokolsar mit seiueu Gasen die Luft und überflutete mit
seinem Wasser den Marktplatz. Vor diesem Ausbruch war das Wasser krystallklar, seit-
dem ist es schmutziggrau und oben schwimmt eine ölartige, theerhältige Flüssigkeit.
Uebrigens ist es ein vorzügliches alkalisches Mineralwasser von 15 5 Grad Celsius. In
der Nähe des Pokolsar gibt es auch mehrere Gözlö-Höhleu, denen Massen von Kohlendioxyd
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch