Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23
Page - 482 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 482 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23

Image of the Page - 482 -

Image of the Page - 482 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23

Text of the Page - 482 -

482 Matthias schenkte es deni Johann Ernst. Dann gieng es wieder durch verschiedene Hände. Es gehörte sogar dem Wojwoden Michael, bis es endlich 1629 Gabriel Bethlen dem Georg Toldi von Szalonta verlieh. In der baufälligen Kirche neben dem Schlosse sieht man alte Wandmalereien. In der Gruft ruhen die Ahnen der Toldi und Bölyai. Hier wnrde 1775 der größte ungarische Mathematiker, Wolfgang Bölyai geboren. In einem Seitenthale des nördlichen Bellerthales liegt Martinsdorf (Szäß- Märtonfalva); im evangelisch lutherischen Schulhause wird noch jetzt der Tisch des ehemaligen Berathungssaales des Comitats aufbewahrt. Der letzte Ort im Bellerthale ist Almen (Szäß-Almäs). Nördlich von hier gelangt man über die Wasserscheide bei dem Dorfe Niemesch (Nemes) ins Meschnerthal, dessen bedeutendster Ort, das hübsch gelegene Sachsendorf Meschen (Mnzsna), durch seine gothische Kirche nnd das hübsche Schulgebäude auffällt. Südöstlich von Niemesch gelangt man alsbald nach Birthälm (Berethalom). Es ist eine schöngebaute, wohlhabende, sächsische Großgemeinde, deren evangelisches Kircheneastell, auf einem Berge gelegen, von Weitem den Blick fesselt. Die Kirche ist mit dreifacher Ringmauer und sieben Bastionen umgeben. Sie hat einen interessanten Flügelaltar von 1524. Seine städtischen Befugnisse erhielt der Ort vou Ludwig dem Großen und Sigismnnd. Als blühende Handels- nnd Industriestadt stritt er mit Mediasch lange um den Rang des Vorortes im Stuhl. Mediasch siegte 1553, aber noch zwei Jahrzehnte später fiel in kirchlicher Hinsicht die Palme vor sämmtlichen sächsischen Städten an Birthälm. Der dortige Pfarrer, Lnkas Ungler, wurde nämlich 1572 zum evangelisch-sächsischen Bischof erwählt und es blieb dann 300 Jahre lang Bischofssitz. Die interessante Chronik dieses alten Bischofssitzes, die sogenannte Birthälmer Chronik, ist noch erhalten, sie ist voll charakteristischer Züge zum Leben nnd zu deu Wechselfällen der Sachsen im XVII. Jahrhundert. Eine Art stehende Rubrik darin bilden die Klagen der Städte wegen der Kostspieligkeit der fürstlichen Besuche und des Unterhaltes der deutschen Truppen. Ein solcher Fürstenbesnch kostete 1624 die Stadt Schäßburg 2284 Gulden, was heute etwa 40.000 Gulden entsprechen würde. Am kost- spieligsten war aber doch das deutsche Militär. So kostete die Erhaltung von 55 wallo- nischen Soldaten durch 8 Monate 32.000 Kronen. Und die Gemeinden Trappold nnd Keisd hatten zur Zeit Bastas für die Erhaltung einer Compagnie kaiserlicher Truppen 69.707 Gulden aufzuwenden. Etliche Male wurde Birthälm in jenen Kriegszeiten auch zerstört. Als z. B. die Mediascher eiueu Theil der Truppen Bocskays niedergemacht hatten, wandten sich die Übrigen aus Rache gegen Birthälm und zerstörten es bis auf das Kircheneastell.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Volume 23"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Volume 23
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Ungarn (7)
Volume
23
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
15.13 x 23.25 cm
Pages
622
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild