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dem Besitz der „Kronstädter Bergwerks- und Hochöfen Actiengesellschaft" in den der
„Salgötarjäner Actiengesellschaft" übergegangen sind. Von den Besitzungen der
letzteren sei noch die Stephaniegrnbe erwähnt, sowie die Stollen, die in der Gegend des
Versn Korn, Versn Bresinari und Versn lui Stau in dauerndem Betriebe stehen.
Von Luukäny führt eine Bergstraße von sanfter Steigung in kurzer Zeit zum
Gebirgssattel Teu urs hinauf, dem höchsten Pnnkte des Weges, mit entzückender Aus-
sicht nach allen Seiten. Durch schöne Tannenwälder geht es nun abwärts ins Rnßkathal,
nach Rnßkicza und dem südlicher gelegenen Rnßkabänya. Diese Orte sind als Sitz der
Eisengewinnung im Rußkagebirge zu betrachten. Rnßkicza (etwa 700 Einwohner) liegt
in einer der schönsten Schluchten des Rnßkiczabaches, die so eng ist, daß die Gebäude des
Eisenhammers darin kaum unterzubringen sind. Am Hauptplatze des kleinen Ortes
befinden sich die Bergämter, der Hochofen und die Eisengießerei. Die Eisenbergwerke
öffnen sich in den Abhängen des Rnßkaberges, nördlich und nordöstlich vom Orte; ihre
Länge in der Richtung des Streichens betrügt l'/z Kilometer, ihre Tiefe 300 Meter.
Unter den Fabriksanlagen sind besonders der Hochofen und die Gießerei sehenswerth.
Beide sind auf Wasserkraft eingerichtet, aber bei Wassermangel auch durch Dampf zu
betreiben. Die Schmelzhütten verwenden blos Holzkohle. Rnßkabänya liegt an der
Vereinigung der immer schmäler werdenden Langthäler des Lözna- und Rnßkiczabaches,
an beiden Ufern der Rußka lang hingestreckt. Alles in Allem ein hübsches Städtchen,
mit 2257 Einwohnern. Es gibt da Eisenhämmer und Hochöfen, die mit Wasserkraft
betrieben werden. Die bewegende Kraft liefern 18, theils ober-, theils nnterfchlächtige
Treibräder von 120 Pferdekräften. Die dritte Anlage der Gesellschaft istderFerdinands-
berg (Nändorhegy), westlich von Rnßkabänya, schon im Bißtrathale. Auch diese drei
Eisenwerke gehören der Salgötarjäner Actiengesellschaft.
Nordwestlich von Rnßkabänya macht man im prächtigen Thale des Löznabaches
einen Ausflug über deu Grat der Pojäua-Rußka hinab ins Nadrägthal, eine der
reizendsten und interessantesten Einsenknngen des Gebirges, deren Besucherzahl in der
That von Sommer zu Sommer wächst. Es besteht eigentlich aus drei oder vier Thälern,
die sich um das Nadräger Thal als Hauptthal gruppiren. Wo das Kornyetthal ins
Hauptthal mündet, liegt die Ortschaft Nadräg, die sich aus einer primitiven Fabriks-
anlage entwickelt hat. Die Gebäudegruppe der Bergwerksdirection (ein stockhohes Haupt-
gebäude mit zwei ebenerdigen Seitenflügeln) erhebt sich am Ufer des Baches, der das
Thal durchströmt. In diesen Gebäuden sind die Bergwerksdirection, die Bergwerkskasse,
die Post, Pfarre uud Schule untergebracht. Nebenan steht die griechisch-orientalische Kirche.
Am linken Ufer erhebt sich die römisch-katholische Kirche und in der Thalansweitnng
sind die Gebäude des Eisenwerkes (Hochofen, Schmelzhütte, Röstofen) hingereiht.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Volume 23
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Ungarn (7)
- Volume
- 23
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.13 x 23.25 cm
- Pages
- 622
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch