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zweiter Vieebauus für Slavinnen bestellt; allein später blieben trotzdem alle neu
erworbenen Länder unter der Verwaltung der kaiserlichen oder militärischen Kammer.
Durch den zu Karlow'itz in Sirmien geschlossenen Frieden vom 26. Jänner 1699 erhielt
die Habsburgische Monarchie Slavonien, Sirmien (außer einem Streifen bei Semlin), die
Lika und Krbava.
Nach dieser bedeutenden Ansdehnnng der kaiserlichen Grenzen blieb jedoch das
ständische Croatien trotz aller Reelamatioueu aus die Comitate Agram, Warazdiu und
Kreuz beschränkt, was auch auf seine politische Entwicklung von ungünstigem Einfluß
war. In Slavonien konnte nur sehr wenig Land seinen einstigen rechtmäßigen, adeligen
und geistlichen Besitzern aus der Zeit vor der Türkenherrschaft zurückgegeben werden. So
wnrden denn anf den Kameralgütern neue fremde Familieu angesiedelt, wie die römischen
Odescalchi, Nepoten des Papstes Innozenz XI., welche die Herrschaft Jlok mit dem
Titel als Herzoge von Sirmien erhielten, die Colloredo, Caraffa, Knefstein,
Pejacevi?, Prandan , von der Trenck u. s. w. Auch wurde das katholische Bis thum
Si rmien erneuert, jedoch mit dem bosnischen vereinigt und mit großen Gütern in der
Umgebung von Djakovo (ung. Diakovär) dotirt.
Die Grenze längs der Save blieb unter militärischer Verwaltung. Die ganze
Militärgrenze bestand zn verschiedenen Zeiten aus drei Generalaten, n. z. dem von
Essek, mit den Regimentern von GradMa, Brod und Peterwardein, dem Generalate
von Warazdiu mit den Regimentern von Krenz und Gjnrgjevac (deutsch Sanct-GeorgenV
nnd dem Generalate Karlstadt mit den Regimentern Slnnj, Otocac, Ognlin und Lika.
Unter dem Commaudo des Banns standen außerdem zwei Banalregimenter. Ein Theil
der Lika mit der Krbava stand unmittelbar unter Verwaltung der kaiserlichen Kammer.
Auf diesem Territorium der Kammer ließ Kaiser Karl VI. 1727 den Hafen von Porto R'e
(Kraljeviea) anlegen und die Karolinenstraße erbauen. Durch den Verlust der Güter der
Grafen von Zrin und Frankapan, welche der Kammer zufielen, wurde Civil-Croatieu
sogar der Zutritt zum Meere abgeschnitten.
Die Militärgrenze, welche im Jahre 1734 durch deu Prinzen von Sachsen-
Hildburghausen als gesondertes kaiserliches Territorium mit ausschließlich einheimischer
Besatzung neu organisirt wurde, stand als lebendige Schntzmauer gegen die Türken nnd
als geeignetes Mittel gegen jeden Ausstand in Ungarn oder Croatien militärisch in hoher
Schätzung, war aber den Ständen immer ein Dorn im Auge.
In Civil-Croatieu war die Landesverwaltung zu dieser Zeit sehr gesunken. Die
Bane waren meistens Magyaren, welche gleichzeitig andere hohe Würden in anderen
Ländern bekleideten und infolge dessen nur selten nach Croatien kamen; so Johann
Pälssy (1704—1732) und Karl Bat thyany (1742 —1756). Der Ban berief'den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch