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dem geschilderte» Bauernhause insofern, als dort im Hochlande die Giebelmauer (xabat)
bis zum First (vrkvvmea) gemauert ist, hier aber die Stirnseite (?aee1ak, Giebel) unter
einem Schutzdach (Halbwalmdach, pauSak, somie, eopu) eine Zierverschalung (lastaviee)
ans sehr hübsch geschnitzten Brettern aufweist.
In den erwähnten Gegenden findet man nur ausnahmsweise Strohdächer mit
Walmdach sammt Strohkranz um den First (cotveroulii, eetvernslreSr^i kiov c>6 öetin
voäe so, üavohkom), und zwar gewöhnlich dort, wo starke Winde herrschen, die ein Sattel-
dach (ckvostresr^i, ckvouki Kröv oil civile vocke) mit Zierverschalungen (lastavieama)
sammt Schutzdächlein (Halbwalmdach) leicht wegfegen könnten.
Der Baustil an der Save und zum Theil auch an der Drave ist im allgemeinen
geschmackvoll und gefällig und die alten bereits sehr seltenen Zierformen werden in
neuerer Zeit auch bei Villenbauten angebracht.
Das „Posavaner" Haus, sowie die Häuser in den Niederungen des Knlpaflusses
find wegen der häufigen Überschwemmungen in der Regel mit einem oberen Stockwerk
versehen, das mit dem Erdgeschoß außen durch eine starke Holzstiege (skockiöi) verbunden ist.
Diese in den ersten Stock führende Holzstiege hat auch ein Pultdach (poästresak) für sich.
Längs des ganzen Savethales sind die Häuser aus Holz, nur hie und da trifft man
ein gemauertes Haus, und zwar aus Backsteinen. Im Erdgeschoß befindet sich l er Wagen-
schuppen für Wagen, Schlitten, Eggen u. s. w., rechts und links davon aber Magazine (Suto)
für Pferdegeschirr (vrmo), Wirthschaftsgeräthe und Holzgebinde (Fässer). Im ersten Stock
(triem) betritt man zuerst den Ranm für Wasserbehälter (vedren^ak, voäeryak), dann links
von diesem das vordere große, sogenannte gemeinsame Hausgenossen-Zimmer (ZruSinska
soda) und rechts das kleine Empfangszimmer (Zoslinska sokch. Aus dem Vorraum in
der Mitte zwischen diesen zwei Zimmern gelangt man in die Küche, neben der sich ein
Anstandsort (?ako6, nuöänM, kubura) befindet.
Das Dach des Posavaner Hauses ist ein Satteldach (ävoulii, clvostresn^i Kröv);
an der Giebelspitze werden zierliche Verschalungen (lastavles) angebracht, die an Stirn-
nnd Rückseite mit einem Schutzdach (puusak, eopa, krvmee) geschützt sind. Das Dach ist
in der Regel mit Schindeln (tanöiee, sinckre) gedeckt, die Dachkanten (driclovi, vriiovnice)
der Länge nach mit Weißblech gesäumt. Als Dachzierden dienen überall ein Hahn aus
Weißblech am vorderen und eine Weißblechfahne am Hinteren Ende, oder ein Hahn in der
Mitte des Daches und an beiden Enden Weißblechfahnen. Die Wandgurten (pasovi),
Eckpfeiler, Umfangsplanken (odoji) und Verschalungen (lastaviee) sind gewöhnlich mit
originellem Zierrath (prHepsak) bedeckt.
Bei den Wohnhäuser» der Anwohner von Posavina, Podravina, desKnlpa- und des
Unathales sind anch geräumige Höfe, kleine Nebenhäuschen (kueari), Getreidekammer»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch