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eine beliebte Sommerfrische geworden. Die günstigen hygienischen Verhältnisse des
Ortes fördern auch die körperliche Entwicklung der Einheimischen, deren gedrungene,
kräftige Gestalten mehr den Typus des Bergbewohners, als des Menschen ans der Ebene
zeigen. Dem Fremden bieten wohlgepflegte Anlagen, dichte schattige Baumgruppen im
Orte selbst und herrliche Spazierwege in der parkähnlichen Umgebung genügende
Abwechslung und Erholung. Hoch über den Häusern erhebt sich die im flachen Lande
weithin sichtbare Ruine der Bnrg Samobor, die von König Ottokar als Grenzveste
erbaut wurde. Lohnende Bergpartien führen zu den Ruinen des Okie und Lipovae, auf
die Pljesiviea, den Ostrc und andere nahe Berge mit prachtvoller Aussicht, auch zum
Kupferbergwerk Rüde, in die Glashütte Osredek und in den Park des Grafen Anersperg
zu Mokrice. Samobor hat auch eine warme Schwefelquelle und vorzügliche kalte Bäder.
Doch über der Schönheit der Natur wurde nicht vergessen, was die Überlieferung
von dem unterirdischen Reichthum des Agramer Gebirges bis heute festhielt, und so
werden jetzt in Podfufed Bohrversuche nach Petroleum angestellt.
Hinter Podsused steigt der waldige Kamm des Agramer Gebirges rasch empor.
Folgen wir von Vrabce aus dem Bach aufwärts, so gelange» wir plötzlich in ein Stück
Karstwelt. Der Gebirgsrücken verflacht sich, eine tiefe Einsenknng thut sich vor uns auf
und wir stehen iü einem cirensähnlichen geschlossenen Thale, dessen Bäche rauschend in
Schlünden versinken, um erst tief unten wieder zu Tage zu treten. Mit Recht hat der
Volksmund diese eigenthümliche Erscheinung Ponikve, das heißt Sinklöcher getauft.
Wir sind dabei an 600 Meter hoch gestiegen und haben gegen Nordost einen
prächtigen Ausblick auf den höchsten Gipfel Sljeme, 1035 Meter hoch, und seine Ausläufer,
die sich gegen Agram hinabsenken.
Unter ihnen ragt der kegelförmige Medvedgrad (Bärenburg, 587 Meter) mit seiner
Burgruine hervor. An diesem meistbesuchten Theile des Agramer Gebirges hat sich der
Natursinn der Agramer am regsten bethätigt. Eine eiserne Pyramide auf dem Gipfel des
Sljeme bietet die schönste Rundschau über Zagorje und die Alpen einerseits, anderseits
über Agram und die Saveebene bis zu den felsigen Riesen Bosniens und Hochcroatieus.
Am Fuße der Pyramide sprudelt eine klare Quelle, die den zahlreichen Tonristen
willkommene Erquickung gewährt. Auf breiter Fahrstraße oder bequemen Fnßpfaden
gelangen wir hinab nach Sestine, dem weit ins Land hinein sichtbaren Herrensitze der
Grafen Kulmer.
An gewaltigen Baumriesen vorüber, aber auch durch junge Forstnngen hat uns der
Weg zur tiefen, kühlen Schlucht der Königinquelle geführt, und rauschend begleitet uns
der Bach in seinem steinigen Bette bis Sestine, wo er zahm und geduldig dem Menschen
Dienste leistet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch