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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 272 -
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272 eine beliebte Sommerfrische geworden. Die günstigen hygienischen Verhältnisse des Ortes fördern auch die körperliche Entwicklung der Einheimischen, deren gedrungene, kräftige Gestalten mehr den Typus des Bergbewohners, als des Menschen ans der Ebene zeigen. Dem Fremden bieten wohlgepflegte Anlagen, dichte schattige Baumgruppen im Orte selbst und herrliche Spazierwege in der parkähnlichen Umgebung genügende Abwechslung und Erholung. Hoch über den Häusern erhebt sich die im flachen Lande weithin sichtbare Ruine der Bnrg Samobor, die von König Ottokar als Grenzveste erbaut wurde. Lohnende Bergpartien führen zu den Ruinen des Okie und Lipovae, auf die Pljesiviea, den Ostrc und andere nahe Berge mit prachtvoller Aussicht, auch zum Kupferbergwerk Rüde, in die Glashütte Osredek und in den Park des Grafen Anersperg zu Mokrice. Samobor hat auch eine warme Schwefelquelle und vorzügliche kalte Bäder. Doch über der Schönheit der Natur wurde nicht vergessen, was die Überlieferung von dem unterirdischen Reichthum des Agramer Gebirges bis heute festhielt, und so werden jetzt in Podfufed Bohrversuche nach Petroleum angestellt. Hinter Podsused steigt der waldige Kamm des Agramer Gebirges rasch empor. Folgen wir von Vrabce aus dem Bach aufwärts, so gelange» wir plötzlich in ein Stück Karstwelt. Der Gebirgsrücken verflacht sich, eine tiefe Einsenknng thut sich vor uns auf und wir stehen iü einem cirensähnlichen geschlossenen Thale, dessen Bäche rauschend in Schlünden versinken, um erst tief unten wieder zu Tage zu treten. Mit Recht hat der Volksmund diese eigenthümliche Erscheinung Ponikve, das heißt Sinklöcher getauft. Wir sind dabei an 600 Meter hoch gestiegen und haben gegen Nordost einen prächtigen Ausblick auf den höchsten Gipfel Sljeme, 1035 Meter hoch, und seine Ausläufer, die sich gegen Agram hinabsenken. Unter ihnen ragt der kegelförmige Medvedgrad (Bärenburg, 587 Meter) mit seiner Burgruine hervor. An diesem meistbesuchten Theile des Agramer Gebirges hat sich der Natursinn der Agramer am regsten bethätigt. Eine eiserne Pyramide auf dem Gipfel des Sljeme bietet die schönste Rundschau über Zagorje und die Alpen einerseits, anderseits über Agram und die Saveebene bis zu den felsigen Riesen Bosniens und Hochcroatieus. Am Fuße der Pyramide sprudelt eine klare Quelle, die den zahlreichen Tonristen willkommene Erquickung gewährt. Auf breiter Fahrstraße oder bequemen Fnßpfaden gelangen wir hinab nach Sestine, dem weit ins Land hinein sichtbaren Herrensitze der Grafen Kulmer. An gewaltigen Baumriesen vorüber, aber auch durch junge Forstnngen hat uns der Weg zur tiefen, kühlen Schlucht der Königinquelle geführt, und rauschend begleitet uns der Bach in seinem steinigen Bette bis Sestine, wo er zahm und geduldig dem Menschen Dienste leistet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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