Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
Page - 279 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 279 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Image of the Page - 279 -

Image of the Page - 279 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

Text of the Page - 279 -

279 Capitelstadt die Inschrift trägt: Sillium) Läl'I'I'VI.I eLcü.L8IK?^KK^LIM3I8. Das waren zwei bis 1850 getrennte Städte, wenn auch die Oberstadt schon seit dem XVI. Jahrhundert den Namen (Agram) angenommen hatte. Um die Capitelstadt von der Oberstadt zu unterscheiden, nannte man die erstere schon seit dem XIII. Jahrhundert kurzweg während die letztere ,eivitas (Zrecensis iuxtu ^agrudiam" oder .^aArabia in monts Krecli" oder dem ähnlich bezeichnet wurde, wobei man offenbar den ursprünglichen Namen der Ansiedlung (Krackeo, Krac oder Krse) auf den ganzen Berg, auf dem sie lag, übertrug. Gradk wird vor dem XIII. Jahrhundert ein ganz gewöhnliches Dorf gewesen sein, das von der bischöflichen Stadt Zagreb durch den Bach Medveöcak (--- Bärenbach, ursprünglich aber Circnniza, Cirkuenik oder Cirkuesche, was Kirchenbach bedeuten würde) getrennt war. Der Medvescak entspringt im Agramer Gebirge, dessen alter Name Medvednica(— Bärengebirge) war, und fließt durch dasThal zwischen den beidenHügeln, auf denen das alte Zagreb und GradLc erbaut waren, dann aber südlich durch die Ebene der Save zu. Der Tatarenzug im XIII. Jahrhundert war, wie für ganz Croatieu, so insbesondere für dessen Hauptstadt epochemachend. König B6la IV. floh vor den Mongolen nach Agram und weilte da zehn Monate. Als er dann vom Anrücken der Tataren hörte, zog er sofort nach Dalmatien weiter. Agram — sowohl Gradec, als auch die Capitelstadt sammt der Domkirche zu St. Stephan — wurde von den Tataren furchtbar verwüstet und eingeäschert. Die Bewohner Agrams, die sich nicht geflüchtet hatten, wurden von den wilden Asiaten niedergehauen oder in die Sclaverei geschleppt. Ans den Ruinen aber erhob sich nach dem Abzüge der Tataren das neue Agram. König Bela IV. war sehr bemüht, die Wunden, die der Tatarensturm seinen Ländern geschlagen, zn heilen. Zu diesem Behufe erhob er viele Ortschaften zu königlichen Freistädten mit vielen Vorrechten und Befugnissen, was zahlreiche neue deutsche Ansiedler, zumeist Handwerker, heranlockte. Dadurch blühte nun auch in Croatien das Städtewesen empor. An erster Stelle aber wurde „Zagrabia in monte kreck" durch die goldene Bulle König Belas IV., 16. November 1242, zur königlichen Freistadt (elvilas libera) erhoben. Der König versammelte um sich, wie es in der Bulle heißt, den Banus Dionysius, den Agramer Bischof Stephan sammt vielen anderen Bischöfen und Würdenträgern, um Agrani am Berge Grech als königliche Freistadt zu begründen, dorthin Ansiedler einzu- berufen und es zu befestigen. Diese Bulle, sowie die Urkunde vom 23. November 1266, mittelst deren König Bela IV. der Stadt auf dem Berge Grech nächst Agram („Castrum in monte tZrsek iuxta /5aArabiam") weitere Freiheiten verleiht, sind fortan die Grund- lagen des Agramer Stadtrechtes.
back to the  book Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild