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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 281 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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281 erbitten, sich eine entsprechende Befestigung auf dem Berge Gradec neben der Stadt- mauer erbauen zu dürfen. Dies wurde ihnen vom König bereitwilligst gestattet, und so entstand der Psassenthurm als ein ergänzender, aber sonst selbständiger Theil der befestigten Oberstadt. Hier hielt von mm an das Domcapitel seine eigene Besatzung. Wegen dieses Pfaffenthurmes kam es oft zu Streitigkeiten zwischen den Bürgern des Gradkc und dem Domcapitel. S tad t thore gab es ursprünglich vier, zwei große und zwei kleinere. Die großen Thorewaren: das Fleischhauerthor im Südwesten und das Steinthor im Osten der Stadt; letzteres besteht noch heute. Dazu kam am Ausgange des XIV, Jahrhunderts noch das große Neuthor in der Nähe des Pfaffenthurmes. Von den kleinen Thoren werden erwähnt: das kleine rohe Thor beim Feuerwachthurm an der Stroßmayer-Promenade und das Feldthor oberhalb des Fleischhauerthores. Vor den Stadtthoren lagen ver- kleidete Gräben mit Zugbrücken. Es gab aber anch außerhalb der Stadtmauer kleinere Wachthürme, Habernik genannt, von wo aus durch Glocken- und Trompetenzeichen gemeldet wurde, wenn eine Gefahr nahte. Durch Glockenzeichen zeigte man auch das Schließen der Stadtthore an, deren Schlüssel von den in der Nähe wohnenden Bürgern aufbewahrt wurden. Seit seiner Erhebung zur königlichen Freistadt blühte Agram in jeder Beziehung auf. Die Einwohnerzahl stieg immer höher, besonders als sich Handwerker fremder Nationalität in größerer Anzahl anzusiedeln begannen. Die Folge war, daß sich viele Bürger außerhalb der Stadtmauern niederlassen mußten, da es in der Stadt selbst keinen Raum mehr gab. Unter den neu angesiedelten Handwerkern ragen besonders die Deutschen hervor, größtentheils Schuhmacher, die unten in der Vorstadt zusammen wohnten, weshalb denn dieses Viertel das Schusterviertel, oder das deutsche Dorf hieß. Es lag am rechten Ufer des Medvescakbaches, nördlich des heutigen Jelaciö-Platzes, und am unteren Theile der Langen-Gafse. Weiter westlich zog die Töpfer-Gasse hin, gleichfalls außerhalb der Stadtmauer, in der heutigen Jlica, vom Jelaei^-Platz bis zur Fleischhauer-Gasse unter dem Hügel Gradec. Die Jlica bildet heute die wichtigste Ver- kehrsstraße Agrams, und so dürfte es nicht ohne Interesse sein, zu erfahren, woher dieser Name stammt. Durch diese Gasse floß ein kleines Flüßchen Jlica, in dessen Nähe sich sehr viel Töpferthon (eroatisch: ilovaca) befand; das war auch der Grund, warum sich hier die Töpfer niedergelassen hatten. Wie Gradkc, so breitete sich auch die Capitelstadt immer weiter aus. Den Dom- herren lag sehr viel daran, einerseits ihr Einkommen zu vermehren, anderseits ihre Macht durch Gewinnung neuer Unterthanen zu befestigen und auszubreiten, um in den oft blutigen Streitigkeiten mit den Bürgern des Gradec und bei den Einfällen der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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