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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24
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Page - 366 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Volume 24

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360 Sigismund Frankapan, errichtete mit Bewilligung des Papstes Pius II, in Otocac ein Bisthnm, das an die 80 Jahre bestand. Nach den Einfällen der Türken wnrde ans dem Hügel oberhalb des Ortes zum Schutze der Einwohner das erwähnte Schloß mit drei Thürmen, die „Fortiea" erbaut. Gegenwärtig ist Otocac noch immer der Ergünznngsbezirk des Otoeaner Infanterie-Regiments Nr. 79, Sitz einer Bezirksbehörde und eines Bezirks- gerichtes, eines königlich ungarischen Forstamtes und der Otoeaner Vermögensgemeinde. Es gibt da eine höhere Knaben-Volksschule, eine Mädchenschule, eine Tischler-, Drechsler- nnd Wagner-Fachschule. Die Bevölkernng ist römisch-katholisch uud griechisch-orientalisch, jedes Bekenntnis mit eigener Pfarrkirche. Otocac ist für die Umgebung ein wichtiger Markt, wo jeden Mittwoch aus allen umliegenden Ortschaften des Gaekathales nnd auch aus dem benachbarten Bosnien eine rege Zufuhr an Cerealien jeder Art und ein starker Vieh- auftrieb stattfindet. Die Otoeaner sind in Bezug auf körperliche Entwicklung bei weitem nicht so groß und stark, wie die eigentlichen Likaner von Gospic und dessen Umgebung. Das Klima ist im allgemeinen viel milder als in dem bedeutend höher liegenden rauhen Gebiete der Lika, daher auch die Vegetation kräftiger und der Anbau von Obst und Brotfrüchten viel ergiebiger. Südöstlich von Otocac breitet sich die Fortsetzung des schönen und frucht- baren Gackathales aus, eine wellenförmige Ebene zwischen den Bergen der KleinenKapela und des Velebit. Die Gacka entspringt aus mehreren Quellen unweit von Les^e am Fuße des Berges Koren, mit so reichlicher Wassermenge, daß sie die Rüder einer Mühle in Bewegung setzt. Auf ihrem kurzen Laufe durch das Gackathal nimmt sie bis Otocac sechs Zuflüsse auf. Hier theilt sie sich in zwei Arme, der kürzere schwenkt links ab, fließt in süd- westlicher Richtung auf dem Höhenzuge des Pakalj vorbei, bildet einen See und strömt in schmalem Bette weiter, den 60 Meter hohen Wänden der unteren Sviea entlang, wo schließlich die bisher stillen, ruhigen Wassermassen in zehn bis zwölf Fülle getheilt, rauschend und tosend über die Wände hinabstürzen. Vor dem Sturz über die Wände treibt die Gacka, durch praktisch angelegte Schleusen geregelt, etwa 17 Säge-, Walk- und Mahl- mühlen mit 92 Gängen. In der erwähnten tiefen, mit schönem Grase bewachsenen Mulde zweigt ein Arm des Flusses als kurzer, schmaler Eaual ab, an dessen Ende ein kreisrunder Kessel, Stefanijin ponor genannt, gähnt; da trifft das Wasser auf entgegenragende Fels- spitzen und verschwindet in ungemessener Tiefe. Die übrige Wassermenge eilt im reizenden, von hohen Bergen gebildeten Svieathale der tiefsten Stelle zu, deren Bergränder im Norden an 502 Meter, im Süden 609 Meter erreichen, während die steilen Berglehnen im Westen über 700 Meter emporsteigen. Im Ganzen sind hier 50Katabothren (Schlünde) bekannt, die das Wasser aufnehmen, das bei Überschwemmungen bis zu deu Dächern der Mühlen reicht. Unweit von Otocac erhebt sich, der übrigen Gebirgsmasse vorgelagert, westlich der Verkehrsstraße der 648 Meter hohe Bergkcgel Prozor, über dem gleichnamigen Dorfe,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Volume 24
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Kroatien und Slawonien
Volume
24
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1902
Language
German
License
PD
Size
16.19 x 22.65 cm
Pages
630
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
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