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Gebirge von Jaska und Okic und bis an das Sljemegebirge bei Agram schauen läßt.
Dnbovac ist ein beliebter Ausflugsort der Karlstädter, nur die Gräber dreier Confessionen,
die sich am Fuße der rothen Dubovaeer Hügel gruppireu, geben dem sonst anmnthigen
Orte einen sentimentalen Anstrich. Das alte Schloß ist jetzt Ruine, aber die Stadtgemeinde
Karlstadt wendet als Eigenthümern, alles an, um dieses Denkmal der Vergangenheit zu
erhalten. Es ist im Viereck gebaut, mit vier Eckthürmen, drei runden und einem eckigen.
Vor dem Schlosse stehen die Neste der alten Kirche des heiligen Michael. Das
Schloß scheint die Gemeinde Dnbovac etwa im XIV. Jahrhundert erbaut zu haben.
Im Beginn des XV. Jahrhunderts besaß es das Geschlecht der Zudar, verpfändete es aber
1442 dem Knez Stepan Frankapan. Von den Frankapan gelangte es 1544 an
die Knezen von Zrin, an Nikolaus, den Helden von Szigetvär. Die von Zrin traten es 1582
an den Erzherzog Karl, beziehungsweise den Staat, um deu vereinbarten Preis von 14.000
Gnlden ab, welches Geld aber den Zrinjski niemals bezahlt wurde. Von da an diente es
militärischen Zwecken, bis Feldmarschall Laval Graf Nngent es 1887 käuflich au sich
brachte und wiederherstellte. Nach seinem Tode fiel es dem Verfall anheim.
Am rechten Koranaufer, eine halbe Stunde von Karlstadt, erhebt sich Schloß
T n r a n j oder Krizaniö-Tnranj, das man vom Dorfe Mostanje aus, über zwei aufeinander-
folgende Brücken, die Mreznica und die Korana kreuzend, erreicht. Turauj ist noch ganz
gut erhalten; es stammt aus dem Jahre 1580 und wurde von Georg Krizaniö, dessen
Namen es auch führt, zu Vertheidigungszwecken erbaut.
Zu Beginn des XIX. Jahrhunderts war darin eine mathematische Schule zur
Heranbildung von Officieren des Slnnjer Regiments untergebracht; jetzt ist es Kaserne.
Die prächtigen Straßen, namentlich die Staatsstraße nach Agram, die Lo'nisen-
straße nach Fiume, zu Ansang des XIX. Jahrhunderts von dem Croaten Baron
Philipp Vukasoviö erbaut, dann die Carolineilstraße nach Zengg und der ehemaligen
oberen Militärgreuze, auch die Straße nach Möttling in Krain, kamen ehemals dem
lebhaften Handel in Karlstadt ausnehmend zustatten, denn er ging nach der Meeresküste,
nach Krain und nach der oberen Militärgrenze nur über Karlstadt. Kulpaauswärts kam
zu Schisse eine große Menge Kornfrucht aus Sissek, dann Holz, um mittelst Fuhrwerkes
weiterverfrachtet zu werden. Der Faßdauben- und Getreidemarkt in Karlstadt hatte
einen großen Ruf. Noch 1861 blühte da der Verkauf vou Banater und slavonischem
Getreide, das zu Schisf auf der Save und Kulpa herangefrachtet wurde und in hundert
Speichern der Vorstadt in Vorrath lag. Nach dem Ausbau der Karlstadt-Fiumauer
Bahu hörte der Getreidehandel ans. Seitdem beschäftigt sich das Volk in der Umgebung
mit Ackerbau und Viehzucht. Die Märkte iu Karlstadt waren weit und breit bekannt,
sind aber nicht mehr, was sie einst gewesen. Auch dein geselligen Leben wandten die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch