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Eine halbe Stunde östlich von Jastrebarsko liegt das große, reiche Dorf Evetkoviei;
es ist schon seit 1249 bekannt, in späterer Zeit als Eigenthum der Frankapan. Cvetko-
viöi, sowie die benachbarten Dörfer Domagoviei und Draganiöi, zeichnen sich durch
Wohlhabenheit und die überwiegend rein weiße Tracht der Landleute aus.
Die Einwohner leiten ihre alten Privilegien noch von den Brüdern Kres, Knpisa
und Rak her, die unter der Regierung Bilas III. viel zur Befreiung der Croaten von den
wilden Mongolen- und Tatarenhorden beigetragen haben sollen. Im Jahre 1813, zur
Zeit der napoleonischen Kriege, dienten die Einwohner von Draganici und Turopolje
unserem König als besondere illyrische Ehrentruppe.
Der nördliche Theil der Knlpaebene ist von der Saveebene durch den unbedeu-
tenden Rücken geschieden, über den die Bahn von Agram nach Karlstadt setzt und der
die Hügel von Bukomeric mit dem Samoborer Gebirge verbindet. Die südwestlichen,
waldigen Äste der genannten Hügelketten schicken ihre Wassermengen der Kulpa auf ihrem
linken Ufer zu, indem sie zugleich die Kulpaebene nach Osten hin einsäumen. Am Fuße
dieser Hügel liegt einer der besten croatischen Sauerbrunnen, die Jamnicaquelle. Ihre
Temperatur beträgt 15 Grad Celsius, sie hat einen hohen Kohlensäuregehalt und wird
als erfrischendes und heilkräftiges Getränk weithin verschickt.
Zur Zeit der französischen Regierung wurde die Quelle mit einer Holzumfriedung
versehen, später widmete ihr Jelaeiö von Bnzim sein Augenmerk, und 1830 erscheint sie
schon ganz in Stand gesetzt. Ein der Jamnicaquelle ähnliches, doch an Kohlensäure
ärmeres Sauerwasser sprudelt am rechten Kulpaufer, gegenüber von Jamnica, beim
Dorfe Lasinja hervor; es ist jedoch nicht recht in Stand gehalten.
Die Südseite der Kulpaebene schließt der Fluß selbst ab, indem er bis Sredicko
großeKrümmnngen macht; hier tritt er zugleich aus der oberen Kulpaebene in eine Strom-
enge ein, die durch die Ansläuser der Hügel von Vukomerie und der Petrova gora
gebildet wird. Es kommt da im Flußbette selbst eine Terrainstufe zu Stande, die von
Nordost zu Südwest verläuft. Da diese Stromschnelle die Wassermengen in der oberen
Kulpaebene staut, so hat man sie theilweise gebrochen und steinerne Wehren aufgeführt.
An allen Orten des linken Ufers bestanden im XVI. Jahrhundert wegen der
türkischen Invasionen Wachthäuser, die jeden Einbruch theils durch reitende Boten, theils
durch das Abfeuern von Lärmkanonen meldeten. Bei solchen Gelegenheiten wurden auf
den Spitzen der Vukvmericer Höhen Feuer (»VitulMee") angezündet, die in Agram zu
sehen waren und von da Hilfe herbeiriefen.
Die grünen Abhänge der Vukvmericer Anhöhen, die sich am linken Ufer zum Flusse
abdachen und fruchtbare bewaldete Thäler umfangen, gehören der Tertiärformation an und
sind Congerienbildnngen, was man am besten an den Steinbrüchen in Poknpsko ersehen kaun.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch