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Die nördlichen, wie die südlichen Hänge weisen viel Buchenbestände auf; hie und da
gibt es auch Rebenculturen, denn die Hügel überschreiten die Höhe von 330 Meter nicht.
Bei Petrinja betritt die Kulpa die obere Saveebene, ihr Lauf ist hier langsam,
gekrümmt, und von der Glinamündnng ab bildet sie Schotterbänke, Arme nnd Inseln.
Alle ihre Zuflüsse von Kamensko bis Glina tragen dasselbe Gepräge, wie die von der
Petrova gora herab der Korana zufließenden. Inmitten der von Süd nach Nord
herabsinkenden Bergausläufer haben diese Zuflüsse meist auf der Ostseite ein stark ent-
wickeltes Flußgebiet und durchziehen kleine, jetzt bewaldete, geschlossene Thäler, die einst
Seen waren, aber von den Bächen im Laufe der Zeiten ausgefüllt wurden.
In dieser Gegend entwickelten sich im Mittelalter einige schöne Großgrundbesitze.
Erwähuenswerth ist Burg Stenieujak, die größte befestigte Burg Croatieus.
Sie soll schon im Jahre 1105 als Eigenthum der Familie Baboni^ von Blagaj vollendet
gewesen sein. Später kam sie in den Besitz der Frankapan, der Grafen von Cilli, des
Corvinns, der Nädasdy und Draskovtt, war aber schon zu Anfang des XVII. Jahrhunderts
verlassen. In der Zeit der türkischen Anfälle war sie oft berannt und ihre Umgebung
im XVI. Jahrhundert von Einwanderern aus Türkifch-Croatien besiedelt worden, was
noch durch viele von dort mitgebrachte Namen bezeugt wird.
Von dem Schlosse Kiringrad, das im Trepcethal gestanden, ist keine Spur mehr.
Das Flüßchen Glina, der letzte größere rechtsseitige Zufluß der Kulpa, entspringt
unweit von Slunj. Die Glina trägt anfangs den Charakter eines Karstflusses, verliert
ihu aber in der Nähe der Petrova gora, in dem Thale, worin die Rninen Klokoe und
Otmic stehen; sie nimmt da einen ganz anderen Typus an und wird jenen Zuflüssen
ähnlich, die sich zwischen Sredicko und Petrinja mit der Kulpa vereinigen.
Von Velika Kladnsa in Bosnien an bis in die Nähe von Vranovina, beim Bade
Topusko, bildet die Glina die croatisch-bosnische Grenze. Reich an Zuflüssen, windet sie
sich bald durch enge DeMs, bald in Krümmungen durch weite Wiesen- und Ackergründe,
und nimmt unterwegs Hunderte von Bächen und Bächlein auf, meist von der Südseite,
also von den reichen Höhen der Zrinjska gora her. Von der bosnischen Grenze an wendet
sie sich nach Nordost. Etliche Kilometer gegen Westen von Vranovina erheben sich auf
steiler Wand die umfangreichen Reste des alten Schlosses Pernik.
Unter ihm liegt ein hübscher Ort mit Mühlen, am Bache Perna, einem Zuflnsse der
Glina. Im Innern des Berges, auf dem das Schloß steht, befindet sich eine an 100 Meter
lange Höhle. Die Gemeinde Perna ist die älteste in Croatien, damals Slavonien, mit
Privilegien von König Bela aus dem Jahre 1225. Unter König Sigismund fiel Perna
einem Snbie von Bribir zu, wie einem zweiten unter Carl Robert das Schloß Zrin; so
theilte sich die Familie Subic in zwei Äste, die Snbic Zrinjski und die Snbi^ Peranski.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch