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bleibt unvergeßlich, denn „die Plitvieer Seen stehen in ihrer Art einzig da, kein Seebild
der deutschen Alpen kann sich mit ihnen vergleichen"; ein Urtheil, das nmso schwerer
wiegt, da es I. Frischauf gesprochen hat. Vollends wird die Scenerie großartig, wenn
ein Gewitter mit Blitz und Donner krachend und tausendfaches Echo weckend über die
nun finster und drohend daliegenden Wasser und die vom Sturm geschüttelten und
gezausten Forste dahinfährt. Ganz nahe dem Proscausko jezero sprudelt eine Quelle,
die dem greisen Dichter Ivan von Trnski, dem Sänger der Plitvieer Seen, geweiht ist.
Vom erwähnten Dorfe Ljeskovac aus gelangt man zur Quelle Crua Rieka (Schwarzer
Fluß), dem Hauptzufluß der Seen und zur Biela Rieka (Weißer Fluß), deren Ufer
entlang die Straße nach Otocac führt.
Schön ist eine Kahnfahrt von Ljeskovac, vom Nordrande des Pros«?ansko jezero, in
südlicher Richtung, wobei man sich durch einen der Ruderer Forellen fangen oder Stein-
krebse unter dem Gestein herausholen lassen kann. Nach kurzer Fahrt schon dehnt sich
vor dem Beschauer eine Bucht, Li man, ein See im See aus, wohl ein Kilometer lang.
Ein eigenthümliches Echo zeichnet diese Stelle aus. Am Nordrande bemerkt man einen
Tufffelsen, über den einst die Wasser stürzten, dann aber ihre Richtung ändernd nur einen
schwachen Wasserfall hinterließen. Weiterhin wird der Proscanskv jezero schmäler,
um schließlich in zwei Buchten auszulaufen. Aus der einen sendet er seine Wasser in den
11 Meter tiefer liegenden See Ciginovac, aus der anderen über eine 21 Meter hohe Wand
in den Okrugljak gornji hinab.
In nächster Nähe des Ciginovac klafft eine ziemlich geräumige Höhle, eine will-
kommene Zufluchtstätte bei plötzlichem Regen und ein prächtiger Abkühlungsort während
der Sonnenglut. Von da führt ein Weg bergauf zur Höhe Stubica, und zwar zum
Tomicevo pogledalo (Tonn?' Aussicht). Besonders lohnend ist der Aufstieg vor Sonnen-
untergang, denn da liegen neun Seen in zauberischem Lichte da, wohl der schönste
Anblick, den man in der Umgebung der Plitvieer Seen haben kann. Über uns die
unendliche Höhe des Himmelsovmes in ruhiger, erhabener Bläue, unter uns die
souneugoldbeglänzten Wasserflächen, rundherum die grünen Forste, und weit vor uns
die mächtige Spitze der hohen Pljesevica, im Glänze der untergehende» Sonne wie mit
Schnee Übergossen.
Aber unr bei klarein, schönem Wetter blenden die Dolomiten durch ihre weiße Farbe,
bei Regen erscheinen sie grau, schwärzlich, sogar gelblich, doch am schönsten sind sie, wenn
die untergehende Sonne sie röthlich beleuchtet. Sinkt dann die feierliche Stille der Nacht
auf die Region der unteren Seen herab, während die oberen Theile der Landschaft noch in
Licht getaucht sind, so wirkt die Gegend noch mächtiger, als am hellen Tage, wo sie von
Lieblichkeit umflosseu ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch