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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 422 -
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422 bleibt unvergeßlich, denn „die Plitvieer Seen stehen in ihrer Art einzig da, kein Seebild der deutschen Alpen kann sich mit ihnen vergleichen"; ein Urtheil, das nmso schwerer wiegt, da es I. Frischauf gesprochen hat. Vollends wird die Scenerie großartig, wenn ein Gewitter mit Blitz und Donner krachend und tausendfaches Echo weckend über die nun finster und drohend daliegenden Wasser und die vom Sturm geschüttelten und gezausten Forste dahinfährt. Ganz nahe dem Proscausko jezero sprudelt eine Quelle, die dem greisen Dichter Ivan von Trnski, dem Sänger der Plitvieer Seen, geweiht ist. Vom erwähnten Dorfe Ljeskovac aus gelangt man zur Quelle Crua Rieka (Schwarzer Fluß), dem Hauptzufluß der Seen und zur Biela Rieka (Weißer Fluß), deren Ufer entlang die Straße nach Otocac führt. Schön ist eine Kahnfahrt von Ljeskovac, vom Nordrande des Pros«?ansko jezero, in südlicher Richtung, wobei man sich durch einen der Ruderer Forellen fangen oder Stein- krebse unter dem Gestein herausholen lassen kann. Nach kurzer Fahrt schon dehnt sich vor dem Beschauer eine Bucht, Li man, ein See im See aus, wohl ein Kilometer lang. Ein eigenthümliches Echo zeichnet diese Stelle aus. Am Nordrande bemerkt man einen Tufffelsen, über den einst die Wasser stürzten, dann aber ihre Richtung ändernd nur einen schwachen Wasserfall hinterließen. Weiterhin wird der Proscanskv jezero schmäler, um schließlich in zwei Buchten auszulaufen. Aus der einen sendet er seine Wasser in den 11 Meter tiefer liegenden See Ciginovac, aus der anderen über eine 21 Meter hohe Wand in den Okrugljak gornji hinab. In nächster Nähe des Ciginovac klafft eine ziemlich geräumige Höhle, eine will- kommene Zufluchtstätte bei plötzlichem Regen und ein prächtiger Abkühlungsort während der Sonnenglut. Von da führt ein Weg bergauf zur Höhe Stubica, und zwar zum Tomicevo pogledalo (Tonn?' Aussicht). Besonders lohnend ist der Aufstieg vor Sonnen- untergang, denn da liegen neun Seen in zauberischem Lichte da, wohl der schönste Anblick, den man in der Umgebung der Plitvieer Seen haben kann. Über uns die unendliche Höhe des Himmelsovmes in ruhiger, erhabener Bläue, unter uns die souneugoldbeglänzten Wasserflächen, rundherum die grünen Forste, und weit vor uns die mächtige Spitze der hohen Pljesevica, im Glänze der untergehende» Sonne wie mit Schnee Übergossen. Aber unr bei klarein, schönem Wetter blenden die Dolomiten durch ihre weiße Farbe, bei Regen erscheinen sie grau, schwärzlich, sogar gelblich, doch am schönsten sind sie, wenn die untergehende Sonne sie röthlich beleuchtet. Sinkt dann die feierliche Stille der Nacht auf die Region der unteren Seen herab, während die oberen Theile der Landschaft noch in Licht getaucht sind, so wirkt die Gegend noch mächtiger, als am hellen Tage, wo sie von Lieblichkeit umflosseu ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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