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heiligen Nicolaus zu erwähnen. Mehrere Kapellen zeugen für den frommen Sinn der
Krapinaer Bürgerschaft, einige aber sind im Laufe der Jahrhunderte verschwunden.
Gegen Ost steigt die Straße steil den Trski vrh (288 Meter) hinan, den eine
von bildergeschmückten Säulengängen umgebene Kirche krönt. Ein wunderthätiges Mutter-
gottesbild hat die im Inneren geschmackvoll ausgestattete Kirche zu einem vielbesuchten
Wallfahrtsort gemacht. Eine herrliche Rundsicht öffnet sich von da über Krapina und
ein Thal, auf die zum Greifen nahen Gebirge, deren scharfe Contureu sich von dem
blauen Hintergrunde des klaren Himmels in allen Einzelnheiten deutlich abheben.
Das bescheidene Ordenshaus der Franciscaner mit der Kirche der hl. Katharina
stammt aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts, erhielt aber seine jetzige Gestalt durch die
gründliche Renovirnng im Jahre 1891. Als Grabstätte des Grafen Peter Keglevic, des
Gaspar Bedekovic und anderer besitzt die Kirche historischen Werth. Das bedeutendste
Bauwerk ist das Schloß mit den umgebenden Ruinen der alten Befestigungen, zu denen
auch eine natürliche Höhle gehört. Auf steilem, felsigem Hange erheben sich die gewaltigen
Mauern, ein Wahrzeichen der ereignißvollen Vergangenheit Krapinas, und erinnern an
drangvolle Zeiten, da die Bürger in diesen Mauern Schutz und Schirm suchten. Eine
besondere Bedeutung besitzt Krapina für alle Croaten als Geburtsort des Dichters und
Schriftstellers L. Gaj. Sein Vaterhaus trägt eine Gedenktafel und am 27. September
1891 wurde seine von Rendic ausgeführte Büste unter großer Theilnahme in festlicher
Weise enthüllt. Wie der Ort selbst, so bietet auch die Umgebung Krapinas manches
Sehenswerthe.
Das Gebirge, welches Zagorje an der Nordseite umrahmt und unter den Namen
Brezovica (531 Meter), Strahincica (847 Meter), Ocura (725 Meter) und Jvancica
(1061 Meter) von dem Durchbruchsthale der Sutla bei Desiniö bis an die Bednja bei
Novimarof in paralleler Richtung sich erstreckt, ist trotz seiner geringen Höhe nicht sehr
wegsam, und auch die wichtigsten Übergänge zeichnen sich mehr durch ihre malerischen
Scenerien als durch ihre Bequemlichkeit aus. Steil senken sich die Abhänge nach beiden
Seiten und in tiefen Einschnitten fällt die Straße zu Thale. Der erste Engpaß führt
(370 Meter) von Kamena gorica zum Schlosse Bela und in das Bednjathal; der zweite,
in dem sich der Ocurabach ein tiefes, enges Bett gegraben hat, und der die Strahincica
von der Jvancica trennt, wird von der Straße Radoboj-Lepoglava übersetzt. Der dritte
Paß wird durch die tiefe Scharte der Krapiuica gebildet.
Der Naturfreund wird zuerst Radoboj aufsuchen, dessen Schwefellager nicht nur
durch das Vorkommen des Schwefels an und für sich eine merkwürdige Erscheinung bilden,
sondern auch durch ihre reiche fossile Fauna zu den wichtigsten geologischen Fundorten
Europas zählen. Ist die Literatur über Zagorje im Allgemeinen sehr reich und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch