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Cardinals Utisenoviö (Martinnzzi), übergab ihn dem Oheim zur Erziehung, der in ihm
seinen Nachfolger sah. Der Reihe nach Bischof von Agram, Banns von Croatien, Bischof
von Raab, Kanzler Rudolfs II. und Cardinal 8. Ltepkani monte Lloeli, leitete er
nicht allein die Schicksale Croatiens, sondern auch die des Reiches, und begründete
durch Erwerbung einer Schenkungsurkunde den Reichthum seines Hauses. In dieser Urkunde
wurden, wie Kukuljevic in seiner Geschichte des ruhmvollen Geschlechtes erwähnt, 46 Ort-
schaften aufgezählt, die zur Herrschaft TrakoK^an gehörten. Die Türkenkriege legten auch
den DraKkoviö große Opfer auf und zu Anfang des XVII. Jahrhunderts, als Ivan II.
die Bannswürde bekleidete, kamen viele ihrer Güter als Pfand und durch Verkauf in
fremde Hände. Nur Trakoscan wurde beständig festgehalten. In heftigen Streit kam
Ivan HI., der den ehrenvollen Beinamen velensor (üroatme erwarb und Palatin
wurde, wegen Trakosöan mit der verschwägerten Familie von Zrin (1645). Für
seine großen Verdienste ertheilte ihm Ferdinand II. die Grafenwürde (1631) und
nun nannte er sich Graf von Trakoscan, Vinica, Lnkavec und Zelendvor.
Von Trakosöan öffnen sich gegen Osten zwei Thäler, zwischen denen der massige
Rumpf der Ravua gora inselgleich aufragt, eine seltene Ausnahme unter den vielfach
zerschnittenen hügeligen Kämmen, die an der steirisch-croatischen Grenze das Hinterland
Warazdins und unter dem Namen Kolos die Fortsetzung Zagorjes bilden. Wie eine
waldige Beste ragt der fast viereckige Rumpf mit dem 680 Meter hohen Dreikönigberg,
auf dem ein Kirchlein steht, über die bedeutend niedrigere, wellige Umgebung empor, das
nördliche Thal, von Trakoscan ausgehend und von der Harovnica durchflössen, umfaßt
den Bergstock in einem Dreiviertelkreise. An dieser klammartigen Einsenkung erhebt sich der
heilige Augustinsberg (504 Meter), über den die Grenze verläuft, während die Dörfer
Jazbinec, Bednjica und Visnica sich in zerstreuten Hänsergrnppeu über seine Abhänge
verbreiten. An der Südseite öffnet sich das enge Straznik-Thal mit dem Schloß von Bednja
bei Lepoglava in die breite und fruchtbare Niederung der Bednja.
Das Bednjathal trennt die steil über 1000 Meter ansteigende Jvancica, als tiefe
Furche an ihrem nördlichen Fuße fortlaufend, dann die Hügelgruppe des Kolos und die
Ravna gora von Zagorje. In der Nähe befinden sich Krapina und Radoboj, in deren
Nachbarschaft bei St. Jakob und Golubovec die Bednjathalbahn bis zum Kamm der
Strahincica uud Jvancica (381 Meter hoch) vordringt. Sie benützt dabei den engen
Ocura-Paß, eine der schönsten Gegenden des Dravegebietes, der die Hauptverbindung
nach Zagorje bildet. Am nordöstlichen Ende des Passes, wo sich die Bednja durch weite
flache Wiesen schlängelt, erhebt sich der kegelförmige, alleinstehende Berg von Lepoglava.
Hier befindet sich die große landschaftliche Strafanstalt an einer Stelle, die für die
Vergangenheit Croatiens hochbedeutsam ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch