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Christi ein Grieche Valens Bischof von klursa war, aber als Anhänger des Arius seiner
bischöflichen Würde verlnstig und aus der Kirchengemeinde ausgeschlossen wurde.
Im Jahre 591 wird ülursa zum letztenmal erwähnt; es wurde dann höchst
wahrscheinlich von den Avaren oder Slaven zerstört. Als sich Crösten hier an-
siedelten, erbauten sie Osiek (ungarisch und im Mittelalter Eszek), das als Marktflecken im
Jahre 1196 zum erstenmale erwähnt wird.
In der Zeit der Türkenkämpfe wird Osiek und Essek oftmals genannt, da es schon
im XVI. Jahrhunderte gut befestigt war. Als sich 1526 der mächtige Sultan Suleimau
erhob und mit großer Heeresmacht die Save übersetzte, fielen die Städte der Reihe nach
und mit ihnen Essek. Am 15. August des genannten Jahres begann der Sultan hart
an der Stadt eine große Brücke über die Drave zu schlagen, die er in sechs Tagen
vollendete; er führte dann 200.00(1 Mann mit 300 Kanonen hinüber und schlug am
29. August das christliche Heer bei Mohäcs. Im Jahre 1537 verschanzte sich vor Essek
Mohammed Jahi Ogln mit 15.000 Mann und 60 Kanonen. Das Heer der Christen zählte
16.000 Mann Fußvolk nebst 8000 Reitern, unter dem Befehle Katzianers. Die Ungarn
standen unter Ludwig Pekri und Paul Bakie. Da verbreitete sich unter den Christen die
Nachricht, daß ein zweites türkisches Heer im Anzüge sei, sie ergriffen die Flucht und
wurden furchtbar geschlagen. Bakie versuchte es, heldeumüthig die Türken aufzuhalten,
verlor aber dabei viel Volk und auch sein Leben. Im Jahre 1664 erschien Banns
Nikolaus von Zrin der Dichter vor Essek und steckte die von Suleiman erbaute,
8553 Schritt lauge Brücke in Brand.
Nach der Niederlage der Türken vor Wien begann Gras Leslie 1684 Slavonien
zu erobern. Seine kroatischen Reiter griffen das türkische Heer auf seinem Rückzug nach
Belgrad an; von den geschlagenen Türken ertranken viele in der Drave. Im
Jahre 1687 zog Carl von Lothringen gegen Essek, wo 10.000 Türken verschanzt
lagen, doch unterlag das Heer der Christen, sowie etwas später am 12. August 1687
das der Türken auf dem Mohäcser Felde. Am 29. September 1687 wurde
Essek von kroatischen Reitern besetzt, die hier 52 Kanonen, viel Proviant und
Kriegsmaterial vorfanden. Von da an war Essek der Mittelpunkt, wohin die christlichen
Kriegerschaaren zogen, auch Eugen von Savoyen zog 1697 von hier aus nach
Bosnien.
Die Türken hatten die Festungswerke sehr vernachlässigt, deshalb ließ Carl III. (VI.)
die alte Festung niederreißen und eine nene erbauen, zu der er 1712 den Grundstein legte.
Wegen der großen Verdienste, die sich Essek in den Türkenkriegen erworben, nnd um
es für die großen Opfer zu belohnen, die es an Geld und Naturprodukten für die kaiser-
lichen Heere nnd für die Bedurfnisse des Staates gebracht, erhob es König Franz I. 1809
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch