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Ungarn herüber, um sich da und in Sirmien niederzulassen und in der Hoffnung auf
Rückkehr in ihr Vaterland an den Türkenkriegen theilzunehmen, in denen sie sich als leichtes
Reitervolk und hauptsächlich als Schiffssoldaten auf der Donauflottille (Sajkasi) aus-
zeichneten. Aus diesem Grunde kam die Einwanderung der Serben dem König Matthias
sehr zustatten und er erlaubte den Serben unter Führung ihrer eigenen Wojwoden
zu kämpfen.
Nachdem Stefan Brankoviö nach Italien übersiedelt war, rief das Serbenvolk im
Jahre 1471 Buk Brankovic zum Despoten aus. König Matthias Corvinns bestätigte
ihn 1471 in der Despotenwürde.
Nach dem Ableben Vuks kam die Despotenwürde an Georg Brankovic, den Sohn
des Despoten Stefan Brankovic, der zu Kupinik in Sirmien residirte und mit seinem
Bruder Johann im Jahre 1486 dem König Matthias Corvinns 12.000 Stück Ducaten
lieh und dafür das Castrum Berekso als Pfand erhielt. Aber nach Kurzem entsagte er
der Despotenwürde, wurde Mönch im Kloster Krusedol und hierauf Erzbischos unter dem
Namen Maxim.
Nach ihm bekleidete die Despotenwürde sein Bruder Johann Brankovic bis 1503.
Als ungarischer Reichsbaron hatte er nach dem Gesetzartikel XXII von 1498 ein Banderium
von 1000 Husaren, welches das größte, dem königlichen gleiche Banderium war, aus
Eigenem beizustellen.
Nach seinem Tode erlangte sein Verwandter Stefan Stiljanovic die Despotenwürde
und schlug seinen Sitz in MoroviL, Sirmien, auf. Er vertheidigte das Land muthig gegen
die Türken und zog im Jahre 1508 auf Befehl des Königs Wladislaus II. mit zahl-
reichem Serbenvolke aus Sirmien nach Baranya hinüber, wo er in der ihm vom Könige
verliehenen Festung Siklös seinen Aufenthalt nahm.
Dieser serbische Despot, als ungarischer Reichsbaron, hatte im Sinne des Gesetz-
artikels V von 1507 eine Grenzburg und das große dem königlichen gleiche Banderium
(csstrum twitiinuin et msiZne danclsi'ium pro tutela) zu unterhalten. Nach dem
am 4. October 1515 erfolgten Ableben des Despoten Stefan Stiljanovic, dessen irdische
Überreste das Kloster Sisatova? in der FruZka gora bewahrt, hatten die Serben in
Ungarn eine Zeitlang keinen Despoten. Unterdessen geschahen fortwährend einzelne
Einwanderungen von hervorragenden Serben mit kleineren Kriegsscharen nach Ungarn.
So kamen Paul Bakiö mit seinen fünf Brüdern, Radiö-Boziö, Peter Monasterly
und andere herüber. Paul Bakit erhielt vom König Ludwig II. ausgedehnte Besitzungen
um Raab zum Geschenke. Die eingewanderten Serben kämpften muthig für das Heil ihres
neuen Vaterlandes. Sie hatten auch an der unglücklichen Schlacht bei Mohacs theil-
genommen, wo viele Serben und unter ihnen Radik-BoM und zwei Brüder Bakiö fielen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Volume 24
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Kroatien und Slawonien
- Volume
- 24
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1902
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 16.19 x 22.65 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch