Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Page - 66 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 66 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien

Image of the Page - 66 -

Image of the Page - 66 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien

Text of the Page - 66 -

66 Technologiegestütztes Lernen ist medienvermitteltes Lernen. Medien ermöglichen die Erschließung von In- halten, zum Beispiel über Selbstlernmaterialien in gedruckter Form oder über multimedial aufbereitete Ein- heiten. Lernen ist ein sozialer Prozess und kommt daher nicht ohne Kommunikation und Feedback zwi- schen Lernenden und Lehrenden und auch nicht ohne Kontakt zwischen den Lernenden aus. Diese Interak- tion kann heute sehr effektiv durch die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unabhängigkeit von Raum und Zeit, synchron und asynchron unterstützt werden. Viele weitere Kapitel in diesem Buch handeln von dem Einsatz solcher Medien in Lehr- und Lern-Pro- zessen aus didaktischer, organisatorischer und technischer Perspektive. Man kann sagen, dass die Entwick- lung des Internets und die sich daraus ergebenden didaktischen Möglichkeiten für das Online-Lernen einen Paradigmenwechsel ausgelöst haben (Peters, 2004). Diese Veränderungen betreffen nicht nur die traditio- nellen Fernunterrichtsanbieter oder Fernuniversitäten. Das technologiegestützte Lernen und Lehren ist im Mainstream der Bildungsangebote auf allen Niveaus angekommen (Zawacki-Richter, 2011). Viele Univer- sitäten bieten zum Beispiel heute auch Online-Studiengänge für berufstätige Zielgruppen im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung an, und auch das Präsenzstudium wird durch internetgestützte Angebote ergänzt. Es gibt E-Learning an Grundschulen, an Volkshochschulen und natürlich in der betrieblichen Qua- lifizierung. Das medienvermittelte Lernen muss heute keine isolierte Form des Lernens mehr sein. Die Grenzen zwischen konventionellem Fern- und Präsenzlernen verschwimmen durch den Einsatz und die weite Verbreitung der IKT: „The secret garden of open and distance learning has become public, and many institutions are moving from single conventional mode activity to dual modeactivity“ (Mills &Tait, 1999). „Dual modeactivity“ bedeutet hier, dass Bildungsinstitutionen sowohl Präsenzlernen als auch Fernlernen anbieten. Dies war jedoch nicht immer so. In diesem Kapitel soll so ein Überblick über die Entwicklung und Geschichte von technologischen Innovationen und ihrem Einsatz in Lehr- und Lernprozessen gegeben werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Institutionen des Fernunterrichts und des Fernstudiums schon immer sehr früh neu aufkommende Kommunikationstechnologien genutzt haben. Für das Fernlernen ist charakteristisch, dass Lernende und Lehrende räumlich (und zeitlich) voneinander getrennt sind. Lernpro- zesse werden daher durch Medien überhaupt erst ermöglicht. Viele Erfindungen und Entwicklungen im Bereich der Medientechnologie eröffneten neue Wege der Kom- munikation und Betreuung, zum Beispiel durch die Möglichkeit, eine Tutorin oder einen Tutor anzurufen, um eine inhaltliche Frage zu klären oder die Möglichkeit, bei einer Bibliothek einen Aufsatz über die On- line-Fernleihe zu bestellen (Zawacki-Richter, 2004). Garrison (1985) unterscheidet drei Generationen technologischer Innovation, die einen Paradigmen- wechsel des Lernens und Lehrens im Fernstudium ausgelöst und somit die Qualität des Lernprozesses nachhaltig verändert haben. Aus historischer Perspektive sind die drei Meilensteine technologischer Inno- vation nach Garrison die Printmedien, die Telekommunikationsmedien und der Computer. Lernen ist ein sozialer Prozess. Medien, die eine zweikanalige Kommunikation ermöglichen, sind daher von besonde- rer Wichtigkeit. Unidirektionale Medien, zum Beispiel das Radio, Fernsehen oder DVD, werden von Garri- son daher auch als begleitende oder ergänzende Medien (engl. „ancillary media“) bezeichnet: „[...] other media are not considered to have significantly altered the delivery of distance education. The main reason is the non-interactiveness of media such as radio and television broadcasts, audio and video cassettes, laser videodiscs, and audiographics. For this reason, these media are viewed as being in a separate category, sin- ce they are incapable of providing two-way communication“ (Garrison, 1985, 239). Garrison (1985)be- schreibt die Medien als eine Funktion von Interaktion der Beteiligten sowie der räumlichen und zeitlichen Unabhängigkeit (S. 240). Auch wenn Garrison in den 1980er Jahren die enorme Entwicklung des Internets nicht vorhersehen konnte, so erscheint sein Modell trotz des frühen Entstehungsjahres noch passend, da auch das heutige technikgestützte Lernen wesentlich durch die computervermittelte Kommunikation ge- prägt ist. Im Folgenden wird die Abfolge medientechnologischer Innovationen in Anlehnung an Garrison (1985) beschrieben.
back to the  book L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien"
L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Title
L3T
Subtitle
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Editor
Martin Ebner
Sandra Schön
Publisher
epubli GmbH
Location
Berlin
Date
2013
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
594
Keywords
L3T, online
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
L3T