Page - 91 - in L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Image of the Page - 91 -
Text of the Page - 91 -
91
Basierend auf dem Internet als Verbindung unterschiedlicher Computernetze ermöglichen diverse Protokol-
le den Zugriff auf eine Vielzahl von Anwendungen. Die wohl prominenteste dieser Anwendungen ist das
World Wide Web.
Seit seiner Entwicklung im Jahr 1989 durch die Forschergruppe um Sir Tim Berners-Lee (Cailliau, 1995),
wurde aus dem World Wide Web die wohl bekannteste und meist benutzte Anwendung des Internets. In
vielen Fällen wird der Begriff Internet, obwohl er eigentlich nur die darunterliegende Netzwerkinfrastruktur
bezeichnet, als Synonym für das World Wide Web verwendet. Beim WWW handelt es sich in seiner
Grundstruktur um eine verteilte Sammlung von Dokumenten, welche unter Verwendung von Internet-Pro-
tokollen über eine Anwendung abrufbar sind.Diese Dokumente sind untereinander mittels #Hyperlinks ver-
knüpft und bilden dadurch ein weltweites Netz an Informationen. Die Anwendung, mit der auf diese Doku-
mente, man spricht häufig von Webseiten, zugegriffen werden kann, wird als Browser bezeichnet. Bekannte
Browser sind der Internet Explorer von Microsoft, Chrome von Google, Firefox von Mozilla, Safari von
Apple oder Opera von Opera Software.
Jedes Dokument im Web wird durch eine URL (Uniform Resource Locator) identifiziert. Diese URL be-
steht im Web zumeist aus drei Komponenten: Protokoll, Host und Pfad.
er Browser verständigt sich mit dem Webserver, auf dem die Dokumente gespeichert sind, über das Hyper-
text Transfer Protocol. Wie jedes Protokoll beschreibt HTTP den Aufbau der Nachrichten vom Client an
den Server. Die Kommunikation erfolgt immer über Anfragen des Clients an den Server und zugehörige
Antworten. Alle Nachrichten werden als Klartext, also unverschlüsselt, übermittelt.
Durch diesen Aufbau der Kommunikation ist eine zentrale Problematik der Entwicklung von Weban-
wendungen bedingt: Der Server kann nicht von sich aus mit dem Client kommunizieren, da er immer auf
eine Anfrage angewiesen ist. Wartet eine Anwendung nun auf ein bestimmtes Ereignis (zum Beispiel das
Ergebnis einer aufwendigen Berechnung), kann der Server den Client nicht über dessen Eintritt verständi-
gen, sondern der Client muss in regelmäßigen Abständen Anfragen über den Status an den Server schicken.
Dies bringt natürlich einerseits zusätzlichen Netzwerkverkehr und anderseits zusätzliche Arbeitszeit des
Servers mit sich. Bei HTTP handelt es sich um ein zustandsloses Protokoll. Alle Anfragen sind somit von-
einander unabhängig zu betrachten. Für die meisten Anwendungen im Web ist es aber notwendig, mehrere
Anfragen in Zusammenhang zueinander zu sehen. So besteht zum Beispiel der Bestellvorgang in einem
Webshop durchaus aus mehreren sequentiellen Anfragen (Auswahl der Waren, Eingabe der Adresse, Bestä-
tigung des Kaufes). Solche Zusammenhänge können nicht durch das Protokoll selbst verwaltet werden,
sondern müssen durch die Anwendungen gehandhabt werden, welche ihre Daten über HTTP übertragen.
Hierzu können Sitzungen (Sessions) verwendet werden, in denen eine eindeutige ID mit jeder Anfrage ver-
sendet wird. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Cookies, mit denen der Browser persistente
Informationen (zum Beispiel Kundinnen- und Kundendaten) zu einem Webserver lokal speichern kann.
Üblicherweise beginnen solche Sessions mit der Anmeldung mittels Login und Passwort und enden durch
Abmeldung oder wenn der Browser geschlossen wird.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Title
- L3T
- Subtitle
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Editor
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Publisher
- epubli GmbH
- Location
- Berlin
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-SA 3.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 594
- Keywords
- L3T, online
- Category
- Lehrbücher
Table of contents
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569