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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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263 In der außerschulischen Jugendbildung produzieren Jugendliche Podcasts zu selbstgewählten The- men. Sie entwickeln dazu Interviews oder Meinungsbeiträge über Mode, Schule, Berufswahl, Musik, ihren Stadtteil, ihren Jugendtreff und Weiteres. Dies erfolgt oft auch in Kooperation mit offenen Kanälen, welche die Audioprodukte als Radiosendungen ausstrahlen. Sie erreichen mit dieser Vermittlungsform ihrer Sicht- weisen ein größeres Publikum, als wenn sie ihre Sichtweisen nur im Freundeskreis diskutieren würden. Entsprechend der Ziele der Medienpädagogik tragen solche Projekte zur Erweiterung von Handlungsoptio- nen und gesellschaftlicher Partizipation bei und fördern die Medienkompetenz. Das Projekt VideoLern adressiert schließlich die Hochschullehre, konnte aber auch schon in der beruf- lichen Bildung erfolgreich eingesetzt werden. Die dahinterstehende Idee ist einfach: Die Lehrenden zeich- nen ihre Vorträge auf und produziert so einen Educast. Die Lernenden kommen in einen Computerraum und schauen sich dann den Educast in Zweier- bis Dreiergruppen an und lösen dabei Übungsaufgaben, die einerseits das Verständnis der Vortragsinhalte überprüfen, andererseits aber auch eine Transferleistung ein- fordern. Die Lehrenden stehen in diesem Zeitraum den Lernenden permanent für Fragen zur Verfügung, denn sie sind durch den Educast von ihren Vorträgen entbunden. Vorteil dieses Lernszenarios ist, dass der instruierende Vortrag so durch selbstgesteuerte und kooperative Lernhandlungen angereichert wird. Dar- über hinaus sind Variationen von VideoLern untersucht worden, die ähnliche Lernziele verfolgen (Gegen- überstellung der Vor- und Nachteile siehe Krüger, 2011). Im bildungspolitischen Kontext wird neben der Medienbildung eine lernendenzentrierte Lehrauffassung mit Blick auf die Unterstützung und Förderung des selbstgesteuerten, lebenslangen Lernens erwartet (BLK 2004, 13-30). Die Selbststeuerung des eigenen Lernens ist dabei ein Ideal zur aktiven Bewältigung des durch Globalisierung sowie wirtschaftliche und technische Veränderungen hervorgerufenen Wandels. Im Wesentlichen soll die Verantwortung für viele Aspekte des Lernens in die Hand der Lernenden gelegt wer- den. Die Lernenden sollen demnach mehr oder weniger die Fähigkeit erhalten, sich selbst zu unterrichten (Simons, 1992, zitiert nach Mandl & Krause, 2001; Dohmen, 1999). Dieser aktive Aneignungsprozess bie- tet umfassende Möglichkeiten zur eigenen Lernausrichtung sowie zur Überprüfung des Lernprozesses (Ar- nold & Gómez Tutor, 2007). Vor diesem Hintergrund eröffnen Educasts mobile und flexible Lernwege, die besonders das selbstge- steuerte Lernen unterstützen. So können die Lernenden den Lernort und die Lernzeit selbst bestimmen. Darüber hinaus können beim Selbstlernen mit Educasts eigene Lernbedürfnisse festlegt werden, sowie ei- gene Lernziele bestimmt, organisiert und reguliert werden. Vorausgesetzt werden müssen die nötigen Selbstlern- und Medienkompetenzen zur Auffindung, zur Auswahl und zum Rezipieren von Educasts. Auch können durch gemeinsames Rezipieren der Educasts soziale Einbindungen unterstützt und gefördert werden, wie beim gemeinsamen Explizieren, Argumentieren und Rekapitulieren. Die Lernenden beeinflus- sen beim Rezipieren der Educasts den eigenen Lernprozess selbst aktiv in (meta-)kognitiver, motivationa- ler, emotionaler und sozialer Hinsicht. Bildungsinstitutionen produzieren Educasts mit mehrfacher Absicht: Support der Lernenden, Transparenz der Lehre, Kontaktpflege zu den Alumni der Institution, Steigerung der Reputation der Institution; im Fall von öffentlich zugänglichen Educasts eine Erweiterung der Zielgruppe über den traditionellen Veranstal- tungskontext hinaus. So leisten Educasts einen Beitrag als offene Bildungsmaterialien (Geser, 2007, siehe Kapitel #openaccess). Museen verwenden Educasts beispielsweise, um sowohl im Museum als auch auf einer Museumsweb- seite Informationen über Ausstellungen und Exponate zu vermitteln.
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Title
L3T
Subtitle
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Editor
Martin Ebner
Sandra Schön
Publisher
epubli GmbH
Location
Berlin
Date
2013
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
594
Keywords
L3T, online
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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