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L3T - Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
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477 Obwohl verschiedenste Formen von E-Learning bereits seit mehr als einem Jahrzehnt Anwendung an Hochschulen finden, sind viele damit verbundene rechtliche Fragestellungen nicht ausreichend beantwortet. Die Novellierung des Urheberrechtes wurde beziehungsweise wird in Deutschland und Österreich daher ausführlich diskutiert. Im Mittelpunkt steht hier die Tatsache, dass für den Lehrbetrieb im tertiären Bil- dungssektor keine klaren Regelungen einerseits für die Verwendung von geschützten und andererseits für den Umgang mit neu erstellten (teilweise auf Creative-Commons-Lizenzen basierenden) Lehrmaterialien existieren. Diese Rechtsunsicherheit führt zu einem sehr verhaltenen Einsatz von Bildungstechnologien, gleichzeitig kommt es durch CC-Lizenzen zu einem veränderten Nutzungs- und Publikationsverhalten. Eine ausführliche Darstellung der Rechtslage in Deutschland und Österreich vermittelt Schöwerling (2007), eine aktuelle Einführung in die Bereiche Open Access, Open Educational Resources und Creative Commons geben Stührenberg und Seitz (2013) (siehe Kapitel #recht #openness). Um Lehrende und Studierende zum Einsatz von Bildungstechnologien zu motivieren, bedarf es organisatio- naler Rahmenbedingungen. Prinzipiell kommen der Hochschule dabei folgende Aufgabenfelder zu (Pfeffer et al., 2005): Zunächst müssen Produkte in Form von elektronischen Materialien definiert und die entspre- chenden Inhalte erstellt werden. Die daraus resultierenden Angebote müssen sich an den jeweils angepeil- ten Zielgruppen orientierten und auf den jeweiligen (Bildungs-)Markt angepasst sein. Viele Hochschulen haben in diesem Bereich schon brauchbare Akzente gesetzt. Zur Förderung des Einsatzes von Bildungstechnologien gehört auch das Angebot einer entsprechenden technischen Infrastruktur. Neben der Verwaltung und Wartung der notwendigen EDV-Systeme kommt der Bereitstellung eines Lernmanagementsystems (LMS) hier zentrale Bedeutung zu, wobei heute davon aus- zugehen ist, dass grundsätzlich jede Hochschule über ein LMS verfügt. Allerdings kommen viele unter- schiedliche Lösungen – Open-Source-Produkte ebenso wie proprietäre Systeme – zum Einsatz, was den Austausch von Online-Kursen beziehungsweise deren Inhalten zwischen Hochschulen erschwert. Dieser Problematik wird mit der Etablierung von Standards wie z.B. dem Referenzmodell SCORM begegnet. Eine Übersicht zur Entwicklung des technologiegestützten Lernens an deutschsprachigen Hochschulen durch na- tionale Förder- und Unterstützungsinitiativen (bis 2005) gibt der Sammelband „E-Learning in Europe – Learning Europe“ (Dittler et al., 2005). Die bedarfsorientierte technische Ausstattung von Hörsälen ist ebenfalls essentiell (siehe Kapitel #ipad). Weitaus weniger ausgeprägt sind Maßnahmen in Hinblick auf die Unterstützung des Personals und die Einbindung von E-Learning in hochschulweite Strategieüberlegungen (die eigentlich am Beginn des Pro- zesses stehen müssten) (MacKeogh & Fox, 2009). Der Einsatz von Bildungstechnologien ist grundsätzlich mit einem Mehraufwand für die Lehrenden verbunden. Um diesen Mehraufwand zu egalisieren, sind An- reizsysteme – in Form von Geld, Anerkennung und/oder Karriere – notwendig (Kopp & Mittermeir, 2006). Ihre komplexen Strukturen zum Beispiel bei der Vereinheitlichung des Dienstrechtes, der Integration von E-Learning in die Curricula, der Implementierung von Online-Anteilen in die Präsenzlehre oder der Bereit- stellung ausreichender personeller und finanzieller Ressourcen lassen die Hochschulen hier aber nur in klei- nen Schritten vorankommen. Viele Hochschulen haben mittlerweile eigene E-Learning-Abteilungen etabliert, die Lehrende beim Einsatz von Bildungstechnologien technisch (aber auch didaktisch) unterstützen. Eine Übersicht über die österrei- chischen Servicestellen für mediengestützte Lehre findet sich im Internetportal www.e-science.at. Fallbei- spiele für Landesinitiativen für E-Learning an deutschen Hochschulen finden sich bei Bremer et al. (2010), eine statistische Auswertung über den Status des E-Learning an deutschen Hochschulen bietet Werner (2006).
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L3T Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Title
L3T
Subtitle
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Editor
Martin Ebner
Sandra Schön
Publisher
epubli GmbH
Location
Berlin
Date
2013
Language
German
License
CC BY-SA 3.0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
594
Keywords
L3T, online
Category
Lehrbücher

Table of contents

  1. Einleitung 1
  2. Einführung 11
  3. Von der Kreidetafel zum Tablet 27
  4. Die Geschichte des WWW 39
  5. Hypertext 51
  6. Geschichte des Fernunterrichts 65
  7. Informationssysteme 75
  8. Webtechnologien 89
  9. Multimediale und interaktive Materialien 99
  10. Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
  11. Human-Computer-Interaction 117
  12. Didaktisches Handeln 127
  13. Medienpädagogik 139
  14. Systeme im Einsatz 147
  15. Kommunikation und Moderation 157
  16. Forschungszugänge und -methoden 167
  17. Planung und Organisation 177
  18. Literatur und Information 185
  19. Die „Netzgeneration“ 201
  20. Multimedia und Gedächtnis 209
  21. Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
  22. Prüfen mit Computer und Internet 227
  23. Blogging und Microblogging 239
  24. Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
  25. Educasting 257
  26. Game-Based Learning 267
  27. Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
  28. Offene und partizipative Lernkonzepte 287
  29. Qualitätssicherung im E-Learning 301
  30. Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
  31. Lernen mit Videokonferenzen 319
  32. Simulationen und simulierte Welten 327
  33. Barrierefreiheit 343
  34. Genderforschung 355
  35. Zukunftsforschung 363
  36. Kognitionswissenschaft 373
  37. Diversität und Spaltung 387
  38. Lern-Service-Engineering 397
  39. Medientheorien 405
  40. Das Gesammelte interpretieren 413
  41. Wissensmanagement 421
  42. Sieht gut aus 427
  43. Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
  44. Interessen und Kompetenzen fördern 445
  45. Spielend Lernen im Kindergarten 455
  46. Technologieeinsatz in der Schule 465
  47. Technologie in der Hochschullehre 475
  48. Fernstudium an Hochschulen 483
  49. Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
  50. E-Learning in Organisationen 497
  51. Erwachsenen- und Weiterbildung 507
  52. Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
  53. Sozialarbeit 525
  54. Human- und Tiermedizin 531
  55. Online-Labore 539
  56. Mehr als eine Rechenmaschine 547
  57. Bildungstechnologien im Sport 557
  58. Fremdsprachen im Schulunterricht 569
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