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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
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180 | www.limina-graz.eu Anna-Christina Kainradl und Ulla Kriebernegg | „They say we messed it up. Killing the planet ...“ „[He] analyses the Fixed Period law not from a readerly position of dis- tance provided by satiric exaggeration or the temporal remove of the sci- ence-fiction setting but treats euthanasia as a possible future solution to the problem of old age“ (Hartung 2013b, 51). Eine derartige Interpretation, so Hartung, trug zur Normalisierung der Bi- narität von „alt“ und „jung“ in der frühen gerontologischen Literatur bei (ebda.) – ein Dualismus, der sich bis in die gegenwärtige Altersforschung fortsetzt. Im beginnenden 21. Jahrhundert wird zwar nicht mehr Euthanasie, son- dern das Aufhalten des körperlichen Alterungsprozesses als Lösung für das „Problem“ des Alters angeboten. Historische und zeitgenössische Ansätze eint jedoch sowohl die Gleichsetzung von Alter mit Leiden als auch der Ver- such einer gesellschaftlichen Nutzensmaximierung. So sind etwa im Be- reich der aktuellen biogerontologischen Forschung vergleichbare Diskurse wie in früheren Jahrhunderten gang und gäbe, wie etwa die Arbeit des be- rühmten Bioinformatikers und Biogerontologen Aubrey N. de Grey zeigt, der in seinem 2007 erschienenen Buch Ending Aging. The Rejuvenation Breakthroughs That Could Reverse Human Aging In Our Lifetime (auf Deutsch: Niemals alt! So lässt sich das Altern umkehren. Fortschritte der Verjüngungsfor- schung, 2010) postuliert, dass Alter eine Krankheit wäre, die man stoppen könne und müsse: „Es geht um die Beseitigung des nahezu unermesslichen Ausmaßes an Leiden, das uns das Alter momentan auferlegt und an denen natürlich nicht nur die Älteren selbst leiden, sondern auch ihre Angehörigen und Betreuer. Und dann ist da natürlich noch der Nebeneffekt der finanziellen Einsparungen, die die Beseitigung des Alterns der Gesellschaft bringen würde. Es ist allgemein bekannt, dass der durchschnittliche Bürger der industrialisierten Länder in seinem letzten Lebensjahr das Gesundheits- wesen mehr in Anspruch nimmt als im gesamten Zeitraum davor, unab- hängig vom Alter zum Zeitpunkt des Todes. Das sind Billionen Euro pro Jahr.“ (De Grey/Rae 2010, 16) Das Alter wird in diesem Sinne als Bürde des einzelnen Menschen, aber auch der gesamten Gesellschaft gesehen, die unter den hohen Bedürfnissen In der aktuellen biogerontologischen Forschung sind vergleichbare Diskurse wie in früheren Jahrhunderten gang und gäbe.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
222
Categories
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