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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:2
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Page - 111 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:2

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111 | www.limina-graz.eu Christian Wessely | Wie spricht ein Geist zum anderen Geist? Was heißt „Digitalisierung“? Im alltĂ€glichen Sprachgebrauch meint man damit meist die beobachtbare Tatsache, dass sich der Durchschnittsmensch zunehmend auf digitale Hilfsmittel verlĂ€sst, auf Artefakte mit gleicherma- ßen Hard- und Softwaredimension, die ihm bzw. ihr in ihrer grundlegen- den Funktionsweise in der Regel völlig unverstĂ€ndlich sind und dennoch als lebensgestaltende Bestandteile der eigenen Existenz akzeptiert werden. So werden sie zu wesentlich mehr als zu einem Hilfsmittel, nĂ€mlich zu einem zentralen Gestaltungselement, prĂ€gend fĂŒr die jeweilige Geisteshal- tung. Damit bestĂ€tigt sich die Diagnose Ira Kaufmanns, der festhĂ€lt: „Digital is a mindset. [...] Most often digital is seen as a noun through the lens of technology (hardware, software, AI, cloud). But by re-framing digital as an adjective (digital leader, digital media, digital mindset) we are forced to see how digital affects our operations and organizational culture.“ (Kaufmann 2019) Ausgehend von dieser Überlegung möchte ich mit den folgenden drei PrĂ€- missen zu einem Set von Folgerungen fĂŒhren, das sowohl die NĂ€he zum als auch die Entfernung vom humanistischen und theologischen Denken indexiert. Erste PrĂ€misse: Technik hin oder her, es geht um Wahrheit, Vertrauen und Freiheit. Dass unsere digitale Umgebung nicht ausschließlich unter technologischen Kriterien betrachtet werden kann, ist schon aufgrund der offensichtlichen soziologischen und ökonomischen Faktoren, die mit ihr verbunden sind, klar. Aber ihre Relevanz hinsichtlich anthropologischer GrundansprĂŒ- che wie Wahrheit, Ethos und Vertrauen ist bisher eher wenig reflektiert. Erstaunlicherweise ist es ein Verein, der hauptsĂ€chlich in der kreativen Software-Handhabung einen bedeutenden Ruf genießt, der hier ins Spiel kommt. Seit den 1980er-Jahren ist der Chaos Computer Club (CCC) ein wich- tiger Faktor in der europĂ€ischen und ein beachtlicher in der weltweiten Computerszene. Das seit 1986 als Verein eingetragene Kollektiv sieht sich selbst als „grĂ¶ĂŸte europĂ€ische Hackervereinigung und seit ĂŒber dreißig Jahren Vermittler im Spannungsfeld technischer und sozialer Entwicklun- Digital ist eine Geisteshaltung.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:2
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:2
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
270
Categories
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