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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
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39 | www.limina-graz.eu Gerhard Langer | Essen und Trinken als Ausdruck von Identität und Diversität im (rabbinischen) Judentum Staat würden Menschen wie Tiere kein Fleisch mehr essen und niemand würde einer lebenden Kreatur schaden. Fleischgenuss in einem umfassenden Maß ist zweifellos ein Luxus der westlichen Moderne. Noch unsere Eltern oder Großeltern haben sehr sel- ten Fleisch gegessen, eher nur an Sonn- oder Feiertagen. Hauptnahrungs- mittel waren und sind weltweit nach wie vor Getreide, Hülsenfrüchte, Reis. In vielen Ländern herrschte und herrscht daher ein Proteinmangel. Fisch, Eier, Milchprodukte (Ziege, Schaf, Rind) sind hier wichtige Eiweißlieferan- ten. Im klassischen Judentum wurden und werden bis heute Nahrung bzw. ein Mahl mit Brot verbunden. Fleischgenuss, der ohnehin häufig nur auf eine begüterte Oberschicht beschränkt blieb, war bereits in der Bibel stren- gen Regeln unterworfen. Der biblische Befund Bis heute ist die Bibel die erste Grundlage der Speiseverbote. Vor allem in den Büchern Levitikus und Deuteronomium finden sich die entscheiden- den Passagen. Lev 11 (vgl. Hieke 2014, 402–440) und Dtn 14 überliefern – im Detail leicht unterschiedliche – Bestimmungen zu erlaubten und ver- botenen Tieren. Sie werden in Kategorien eingeteilt: Erlaubt sind a) Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen (vgl. Lev 11,3); b) Fische mit Flossen und Schuppen (vgl. Lev 11,9); c) gewisse Heuschrecken (die später in der rabbinischen Tradition allgemein verboten wurden, da man sie nicht mehr identifizieren konnte) (vgl. Lev 11,21–22); d) domestiziertes Geflügel (wie etwa Huhn, Gans, Ente). Verboten sind a) Wiederkäuer ohne Huf (Kamel – Lev 11,4; Klippdachs – Lev 11,5; Hase – Lev 11,6); b) Nicht-Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen (Schwein – Lev 11,7); c) alle „Fische“ ohne Flossen oder Schuppen (Lev 11,10); d) bestimmte Vögel (Raben, Eulen, Storche, Reiher, Wiedehopf, Fle- dermäuse, Fischadler, Geier, Falken und Bussarde – Lev 11,3.13–14); In einem idealen Staat würden Menschen wie Tiere kein Fleisch mehr essen.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
4:2
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2021
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
214
Categories
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