Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
Page - 147 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 147 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2

Image of the Page - 147 -

Image of the Page - 147 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2

Text of the Page - 147 -

145 | www.limina-graz.eu Dilek Bozkaya und Alfred Garcia Sobreira-Majer | Interreligiöses Lernen am Buffet tion. Alevit:innen spenden vermehrt den Cem-Häusern das Geld, statt ein Opfertier zu kaufen. Im Cem-Haus wird dann in einem großen Kessel in Vertretung für die Gemeinschaft eine bestimmte Anzahl an Opfertieren ge- kocht und unter den Gästen, die an diesem Tag das Cem-Haus besuchen und welche nicht zwingend Alevit:innen sein müssen, verteilt. Historisch betrachtet waren Cem-Häuser schon immer ein Ort, wo eine Armenküche betrieben wurde, um bedürftigen Menschen, welcher Glaubensrichtung auch immer, helfen zu können. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass die Verteilung der gesegneten Opfergaben, die hier im Text erwähnt werden, wegen einer Verteilung und Verköstigung an Nicht-Alevit:innen weder ihre Segnung verlieren noch entheiligt werden. Meins wird Deins Die alevitische Gebetszeremonie findet im Cem-Haus4 statt, wo sich Ale- vit:innen traditionell donnerstagnachts (cuma akşamı) zum Gebet ver- sammeln. Der Ablauf findet strukturiert und auf zwölf Dienste aufgeteilt statt (vgl. Aksünger-Kizil/Kahraman 2018, 124). Als „Lokmacı“ wird der/ die Diensthabende bezeichnet, welche/r sich um die mitgebrachten Gaben kümmert. So wie bei den anderen Diensten ist das Geschlecht der dienstha- benden Person sekundär. Denn im Cem lautet die oberste Prämisse Gleich- heit und Reinheit. Die mitgebrachten Gaben, diese sind meist selbstgeba- ckenes Brot oder Obst, werden am Eingang vom/von der Lokmacı einge- sammelt. Das Brot wird mit Mehl, Butter und Salz gebacken und darf tradi- tionell keine dekorative Form bekommen (Abb. 1). Abb. 1: Das Lokma Foto: Dilek Bozkaya 4 Der Ort ist hierbei sekundär. Als Folge des Schweigegebots ver- sammelte man sich früher im Haus eines Dorfbewohners/einer Dorf- bewohnerin und säuberte für diese Zeremonie vorab das Haus.
back to the  book Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2"
Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
4:2
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2021
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
214
Categories
Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Limina