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Call for Papers â LIMINA 6:1 | Theologie(n) der Zukunft
zifischer wissenschaftlicher Charakter, der sie von Geistes- und Kulturwis-
senschaften unterscheidet â oder liegt ihre Zukunft gerade darin, dass sie
sich in diese Wissenschaftsbereiche und deren Forschungslogiken einord-
net und sich damit zugleich von ihren kirchlichen Bindungen emanzipiert?
Wie ist unter diesen Bedingungen dann aber das VerhÀltnis zur Kirche zu
denken? Wie verhĂ€lt sich (konfessionelle) Theologie zu (âneutralenâ) reli-
gious studiesâ? Die historisch gewachsene Ausdifferenzierung in viele ein-
zelne FĂ€cher steht dem Blick auf die brennenden Probleme der Gegenwart
im Weg und fĂŒhrt zu Zerstreuung und dem Verlust einer notwendigen syn-
thetischen Sichtweise auf Theologie.
Neben der Frage nach ihrem VerhÀltnis zur Kirche sieht sich die Theolo-
gie vor allem von einer zugleich stÀrker sÀkularen wie auch zunehmend
religiös pluralen Gesellschaft angefragt. Vor diesem Hintergrund vielfÀl-
tiger Weltanschauungs- und Orientierungssysteme muss sich Theologie
neu strukturieren und positionieren. Gesellschaftliche und kulturelle He-
rausforderungen, wie etwa wirtschaftliche, technologische, ökologische
und gesundheitspolitische VerÀnderungsprozesse, stellen an die Theolo-
gie neue Anfragen. Die Reflexion dieser verÀnderten Rahmenbedingungen
wird aber zugleich auch das theologische SelbstverstÀndnis neu prÀgen.
In diesem Zusammenhang widmet sich die Zeitschrift LIMINA â Grazer
theologische Perspektiven in ihrer Ausgabe 6:1 (2023) der Frage nach der
Zukunft von Theologie(n). Folgende Aspekte erscheinen uns dabei beson-
ders vielversprechend:
Ì Wozu Theologie heute?
Ì Wie gestaltet sich das VerhĂ€ltnis von akademischer Freiheit einer-
seits und kirchlichen Vorgaben und Erwartungen andererseits?
Ì Wie hat sich das kirchliche VerstĂ€ndnis von Theologie in jĂŒngerer
Zeit verÀndert?
Ì Welche Rolle und Funktion erfĂŒllt die Theologie in den zunehmend
sĂ€kularen und religiös pluralen Gesellschaften? Welchen âNutzenâ
stiftet Theologie fĂŒr diese Gesellschaften?
Ì Welches VerstĂ€ndnis von Wissenschaft wird der Theologie ge-
recht? Ist ihre EigenstÀndigkeit klar ausweisbar oder ist sie zuneh-
mend geistes- oder kulturwissenschaftlich zu interpretieren? Wie
verhÀlt sich ihr WissenschaftsverstÀndnis zu gesellschaftlich im
Trend befind lichen ausschlieĂlich naturwissenschaftlichen Aus-
richtung von Forschung und Wissenschaft?
Ì Was macht theologisches Denken im Kontext anderer Wissenschaf-
ten aus, worin liegt dessen spezifischer methodischer Charakter?
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
- Title
- Limina
- Subtitle
- Grazer theologische Perspektiven
- Volume
- 4:2
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- Size
- 21.4 x 30.1 cm
- Pages
- 214
- Categories
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven