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Gewässer. 43
c) Das un te re M u r g e b i e t . In Ost und West durch die lezten
Partien der Wasserscheidezüge (S. 14—45) von den Gebieten der Raab und Dräu
geschieden, dehnt stch das breite untere Murgebiet bis nach Ungarn und Kr oazien
hin aus. Von Wildon an zieht der Strom eine kurze Streke knapp am Wildoner«
berge hin, tritt aber schon bei Lebring in das große Leibnizer.Feld und
das ausgedehnte Tal. welches seine weiten Ebenen bis Radkersburg und nach
Ungarn hm erstrekt. In diesem Verlaufe bildet der Strom viele kleine Inseln.
An seinem linken Ufer nimmt er bei Saiach den von der Südseite des Schemmerl
kommenden Stifingbach auf, und vereinigt sich vor Ehrenhausen mit dem von
Westen zuströmenden Sulmfluß.
Vei Ehrenhausen wendet sich die Mur mehr gegen Oft, wird bei Spiel-
feld von der Eisenbahn überschritten, und strömt dann, indem sie gleich unterhalb
Spielfeld auf eine kurze Streke den Marburger-Kreis berührt hat, bis Radkersburg
fort und bildet in ihrem ferneren Verlaufe im Marburger-Kreise die Gränze zwischen
Steiermark und Ungarn.
Während sich in diesem Verlaufe an der Nordostseite des Stromes das breite
Murtal hinzieht, nimmt er mehre von der Raaber-Wafferscheide kommende größere
Bäche, wie von der Siglhöhe den Schwarzbach, vom Rauchartegg den Sastbach,
dann vom Lamberg und Wartberg den Gnasbach, von Gleichenberg den Sulz-
^ bach, ferner den Mühlbach und an der ungarischen Gränze den Kutscheiniza-
Bach auf, bespült südlich und westlich die Rebenhügel der windischen Bühel «nd
der Radkersburger-Weingärten und nimmt von dieser Seite nur unbedeutende Bäche
auf, bis zum Stainzbach, welcher zwischen den Weinbergen von Windischbüheln,
Radlersburg und Luttenberg hinzieht, und bei Schüzendorf noch vor seiner Ein-
mündung in die Mnr über die kroatische Gränze tritt.
4 . D a s Flußgebiet der R a a b
Dieses Flußgebiet umfaßt den nordöstlichen Teil des Grazer-Kreises mit
seinen fruchtbaren Hügeln und Tälern gegen die ungarische Gränze hin, und wird
durch den obbeschriebenen Wasserscheidezug (S. 13—44) vom Murgebiete getrennt.
Es zerfällt in das eigentliche Raabtalgebiet in Westen, dem Lafniz-Fluß-
gebiete in Osten und dem Feistriz.Flußgebiete in der Mitte dieser beiden.
Die Lafniz und Feistriz treten erst. nachdem sie unser Land verlassen, in
Ungarn zusammen, und vereinigen sich bei St. Gotthard mit der Raab.
a) Das e igent l i che R a a b - F l u ß g e b i e t . Der Raabftuß ent-
springt an den Passailer-Alpen und sein Quellengebiet liegt in dem Halbkreise
der Wafferscheidegebirge zwischen der Mur und Raab von der Sommeralpe und
dem Offerkogel bis zum Schökel. Von Arzberg (unterhalb Ma i l ) bildet er schon
einen größeren, zwischen Vergschluchten hinlaufenden Bach. betritt bei Oberdorf
gegen Stadl hin das schöne breite Tal von St. Ruprecht und Gleisdorf, nimmt
bei Gleisdorf den von Radegund am Schökel kommenden Rabnizbach auf und
wird hier zum Flusse, welcher das fruchtbare Raabtal mit den Märkten Feldbach
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen