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o. Pfarr -Armeninst i tu te.
Die Armen-Inftitute wurden in Inner-Oestreich durch Gub. Zirk. vom 1.
Sept. 1784 im Sinne des Grafen von Buquoi empsohlm, und zufolge Gub.
Nerord. 28. Mai 4785 bei den Pfarren allgemein eingefĂŒhrt, wozu das halbe
Vermögen der Bruderschaften in Verwendung kam. Die Versorgung der Armen
wurde als ein Hauptteil der VerufsgefchÀfte der Pfarrgeiftlichkeit erklÀrt. Die
Einrichtung dieser Institute geschah rasch und eifrig, so daà gegenwÀrtig im
Lande nur wenige Pfarren und Seelsorgftazionen oyne ein Armen-Institut find,
und viele sogar bedeutende Kapitalim dazu befizen. Allein die gÀnzliche Versorgung
der Pfarrarmen wurde dadurch nicht erreicht, und der gröĂte Teil der Armen»
last muĂte zufolge obiger Gub.Verord. v. 21. Apr. 1798 den Gemeinden auf.
gebĂŒrdet werden, wobei jedoch die Pfarrgeistlichkeit mit den GemeindeuorstĂ€nden
zusammen zu wirken, und einverftÀndlich mit diesen die Urmm-Instituts«
gelder zu verwenden hat.
2 Kranken Ansta l ten.
Oeffentliche Kranken-Heilanstalten, welche im Sinne des Minist.-ErlaĂes
v. 4. Dezember 1856, Z. 26.641, einheimische und fremde Kranke ohne Unter,
schied (nach den in diefem Erlaffe grundsÀzlich ausgesprochenen Bedingungen und
ModalitÀten) aufnemen, und ihnen die nötige Pflege und Àrztliche Hilfe gewÀhren,
welche ferner fĂŒr die Verpflegung und Behandlung der Krankm eine fixe, nach
Nerpfiegstagm bemeffme und nach bestimmtm Zeitabschnitten regulitte GehĂŒhr einhe«
ben, endlich ĂŒber Einname und Ausgabe eine ordnungmĂ€Ăige, gehörig belegte
Rechnung nach dem ihnen zu gebendm Formulare unter Kontrole der Lan«
desftelle fĂŒhren, und daher auch auf den Ersaz des uneinbringlichen Kostenauf-
wandes aus dem Landesfonde grundsĂ€zlichen Anspruch haben, â bestehen in
Steiermark auĂer Graz neun. nĂ€mlich in Nruk, Leoben, Knittelfeld, Rad-
lersburg, Marburg, Pettau und Zi l l i . Die nÀhere Veschreibuug dieser
so wie der noch nicht regulitten anderen Krankenanstalten in Maria-Zell, MĂŒrzzu-
fchlag, Hartberg u. s. w., dann der Vruderladen der Arbeiter, kommt in der spe-
zielen Darstellung der Kreise vor.
IV. Das gesammte SanitÀt-Personale.
Das gesammte Zivil-SanitÀt-Personale in Steiermark belief sich nach den
amtlichen Tabellen vom Jahre 1858 auf 1237 Individuen, und zwar auf
143 als Doktoren graduirte, 61 als Magister (der Chirurgie, Fannazie und
TierheĂŒkunde) promovirte und 1033 als WundĂ€rzte,Hebammen, TierĂ€rzte«.f.w.
approbirte Individum.
H. Graduirte und promovirte ZanitÀtpersonen.
» Dok to ren der Hei lkunde.
Auf inlÀndischen UniverfitÀtm graduirte D oktoren der Heilkunde, welche
sich ĂŒberall nach Belieben niederlassen komm, befinden sich im Lande teils öffmt.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen