Page - 266 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Image of the Page - 266 -
Text of the Page - 266 -
2ßß Amtsbezirk Iudenburg.
(4449 I., 444 Vw.). östl. vou Kumpi; mit dem gleichnamigen Dorfe (einstMarkt).
4 Pfarre, 1 Werksarbeiter - Vruderlade, 4 Wundarzt, den Ruinen des Schlosses
Fohnsdorf und mäcbtigm Steinkohlenlagern, welche von Kumpiz und Dietersdorf
gegen O. durch Dünsendorf (Diensendorf), die Gm. 5) Sti l lweg (864 I., 229 Bw.)
und 6) Rattenberg (2163 I., 452 Vw.) bis gegen den Ingeringberg hinziehen,
wo nur mehr eine Spur von Kohlen vorhanden ist, während die größte Mächtigkeit,
von drei Lachtern, am westl. Ende bei Dietersdorf sich zeigt. Die Kohle ist glänzend
schwarz, mit muschligem Bruche, braunem Etliche, ganz ohne Holztertur, mit 4,4 "/y
Aschengehalt. Früher wurde sie zur Alaunbcreitung und erst in neuerer Zeit als
Brennmateriale benüzt. Leider entstand vor nahezu 59 Jahren im Iofefstollen bei
Dietersdorf ein Grubenbrand, welchem noch gegenwärtig nicht vollkommen Einhalt
. getan ist.
An der linken Seite des Pölsbaches und zum Teil auf das rechte Nfer des-
selben übergreifend, liegen noch die Gm. 7) Hezendorf (691 I., 434 Bw.) mit
dem Schlosse Gabelkofen ; 8) Aichdorf (943 I . , 356 Bw.) ; 9) Farrach
(783 I., 203 Bw.) mit dem gleichnamigen Schlosse; 10) Zeltweg (408 I.,
153 Vw.). Hier wurden in neuester Zeit großartige Eisenwerke (Hugohütte) vom
Grafen Henkel angelegt und durch Dampfmaschinen mittels Steinkohlenfeuer in
Betrieb gesezt; auch ist hier eine Arbeiter-Bruderlade, dann ein Doktor d. Med. als
Gewerksarzt und ein Gewerks-Wundarzt.
Am rechten Ufer des Baches liegt die Gm. 11) Talbeim (1325 I..
341 Vw.) südl. von Pols, wo die Mur oft bedeutende Ueberschwemmungen macht,
und auch ein Moos mit Rohrwuchs (5 I.) gebildet hat. Nahe am Pols halse,
am Weizenbühel, ist das Schloß Sauerbrunn, welches zu der bei Pols er«
wähnten Armen-Spitalstiftung gehört. Im alten Schlosse zeigt sich eine Sauer«
brunn quelle, welche viel freie Kohlensäure, kohlcns. Natron, kohlens. Kalk,
Glaubersalz, etwas Eisenoridul:c. enthält. Der Säuerling ist mit Süßwaffer
gemischt, in einem steinernen und einem hölzernen Bassin angesammelt und ganz
vernachlässiget. Er soll bei trägen Unterleibsfunkzionen, gegen Skrofeln und den
Kröpf heilsam sein. (S. 53). Weiter südöstl. in dieser Richtung liegen die Gm.
12)Tiefenbach(676I.,154Vw.)und 13)Waltersdorf(808I. , 321 Vw.)
am Falkenberg (3330 W. F.). Von Pols in westlicher Richtung folgen an der
Nordseite der Mur nach einander: die Gm. 14) Enzersdorf (601 I., 387 Vw.)
mit dem Pölshals, über dessen Einsattlung die Tauernstraße zieht; 15) PichlHöfen
(1044 I., 197 Bw.), an der sogenannten Salzstraße mit dem gleichnamigen Schlosse
auf einer schönen Anhöbe; 16) Scheiben (1633 I.. 323 Bw.) mit einer Lotal-
kurazie; 17) Frauendorf (3843 I.. 444 Bw.), ebenfalls mit einer Lokalkmazie
und den Ruinen des Schlosses Frauenburg, welche eine herrliche Aussicht gewähren.
Hier wohnte einst der Sänger des Frauenlobes Ulrich v. Liechtenstein.
d) Die Süd partie, in welcher die Stadt Iudenburg liegt, hat 21 Ge-
meinden, welche von W. nach O. in folgender Ordnung sich aneinander reiben:
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen