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Hauptstadt Giaz. Hufbeschlag-Lehranstalt. 4YZ
fteite die Kurschmiede, als ordentliche Kandidaten an einer inlÀndischen Lehranstalt,
zeitlich von der MilitÀrstellung. Nach Kriegsminist.-Reskr. vom 20. April 1853.
Z. 3161. wurde diese Bewilligung dahin modisizirt, daà dieselben, wenn sie Àffen'
tirt werden, bis zur Vollendung des Kurses beurlaubt werden sollen. Die steie-
rischen Herren StĂ€nde hatten die Hufbeschlag-Lehranstalt in Graz ĂŒbernom«
men. und fĂŒr dieselbe die geeigneten LokalitĂ€ten in der Frosch au hergerichtet.
Hierauf wurden durch Allerh. Entschl. v. 27. Juni 1834 (Hofkzl.'Dek. v. 14.
Juli 1834) jene Schmiede, welche sich nach absolvirtem praktischen Lehrkurse von
der Direkzion der stÀndischen Hufbeschlag-Lehranstalt in Graz ein Absolutorium
erworben, fĂŒr befĂ€higet erklĂ€rt, ein bĂŒrgerliches Schmiedgewerbe anzutreten.
Da in Graz nur einjÀhrige Kurse gegeben wurden, so lreirten die Herren StÀnde
mit Allerh. Bewilligung vom 1. Mai 1841, 2 Stipendien 5 200 fi. fĂŒr
steierische Schmiede, um den zweijÀhrigen tierÀrztlichen Kurs in Wien hören zu können.
Im Jahr 1842 wurde die zur Heranbildung grĂŒndlich und razionel unter»
richteter Neschlagschmiede, so wie zur Verbreitung tierĂ€rztlicher Kenntnisse ĂŒberhaupt,
errichtete Hufbeschlag- und tierÀrztliche Lehranstalt in Graz neu re-
gulirt..und am 1. Oktober 1842 nach dieser Neugestaltung eröffnet. FĂŒr
mittellose, aus Steiermark gebĂŒrtige Zöglinge dieser Anstalt wurden durch Allerh.
Entschl. v. 1. April 1852 fĂŒnf Stipendien, zu je 80 fi. KM., aus dem st. st.
Domestikalfonde bewilliget. Die Gesuche um solche Stipendien find bis Ende Juli
bei der st. st. Verordneten-Stelle einzubringen.
H Bestand der Hufbeschlag-Lehranstalt in Graz
. i. I. «858.
2. Lokal i tÀten und Lehrmit te l .
Die GebÀude der Anstalt befinden sich in der Frosch augasse. An L o>
kalitĂ€ten befizt dieselbe auĂer den Wohnungen fĂŒr das Lehr- und Dienstperso«
nale: 1 Hörsaal, 1 anatomisches Kabinet, 1 Apotheke. 5 Pferd- und 2 Rinder«
stallungen sammt Futterkammern und Heuboden, 1 Schmiede sammt Eisen- und
Kohlenkammer, 1 gröĂere und 1 kleinere, zum Beschlagen widerspĂ€nstiger Pferde
eingerichtete Veschlag-VrĂŒke. 1 offenen und 1 geschlossenen Weideplaz.
Als Lehrmittel fĂŒr den demonstrativen und praktischen Unterricht dienen:
1) eine Sammlung anatomischer und pathologischer PrÀparate in Verbindung
mit den Demonftrazionen am Kadaver; 2) eine farmakogn ostische Sa mm«
lung in Verbindung mit der praktischen Nebung im Bereiten tierÀrztlicher Arz-
neien; 3) eine Sammlung von Hufeisen-Mustern, in Verbindung mit dem
praktischen Hufbeschlag; 4) ein vollstÀndiges zoochirurgisches Instrumentarium,
in Verbindung mit den OperazionĂŒbungen der SchĂŒler' an todten und lebenden Tieren.
b. Aufname und Unterr icht der SchĂŒler.
Als ordentliche SchĂŒler werden nur Schmiede aufgenommen, welche
sich mit einem zunftmĂ€Ăigen Lehrbriefe ausweisen. Als auĂerordentliche
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen