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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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13 niedergelassen hatte], ein Feuerzeichen sandte, machte er eine Entdeckung. Er gewahrte auf jedem der aufrecht stehenden Steinblöcke ein Zeichen, welches dem Anfangsbuchstaben seines eigenen Namens ähnelte [jedoch verkehrt] und in ihm die Gewissheit reifen ließ, der Teil am nördlichen Ufer sei ihm zugedacht. Das Zeichen hatte die Form eines Nadelbaumwipfels mit daumenartiger Abwinkelung nach rechts, die auf manchen Steinen allerdings leicht schräg nach unten wies. Die Brüder besahen sich das Zeichen, anerkannten das Gleichnis und überließen Lensin aufgrund des Omens das Gebiet, das ab nun „der Lens“ hieß. [Spätere Generationen, welche die Zeichenschrift nicht mehr verstanden, sahen darin einen "Haken", und in Hinkunft gab es beide Namen für das Land „enhalb des wassers“. Das Zeichen wurde von manchen auch auf die drei Lacken in diesem Gebiet bezogen. So fand zusätzlich der Name „landtt bey den Lackkhen bey den Hakkhen am Lens“ Eingang]. Die Nixe von den Haken: (ohne Datierungsvermerk)45 Vor langer Zeit lebte am nördlichen Ufer des Ysther- Flusses, nahe des Lens, wo man den Berg hinaufgeht und wo der Kreis der zwölf Haken-Steine stand, ein Fürst namens Aribo, und im oberen der drei Teiche eine Nixe mit Namen Aurea. Sie bewachte einen Schatz, welchen Epon, der Großvater Aribos, dort versteckt hatte, als ein fremder feindlicher Reitertrupp auf die Haken zugestürmt war. Die Tochter Epons, Epona, wurde von den wilden Reitern verschleppt und deren Herrscher Aro zur Frau gegeben. Eines Tages, als dieser auf Raubzügen unterwegs war, gelang ihr mit Hilfe eines getreuen Dieners und dessen Sohnes Oddo die Flucht zurück in die Heimat bei den Haken. Später erzählte sie Aribo von dem Schatz und der Nixe, die ihn bewachte, und so trachtete der junge Fürst einen Blick auf Aurea zu erhaschen. An der Sonnenwende begann das Wasser der Lacke eigentümlich zu leuchten, und kurz darauf erblickte er ein wunderschönes Mädchen mit langen goldfarbenen Haaren, das sich lieblich singend anschickte, aus dem Wasser zu steigen. Als Aribo mit-summte, wollte sie sogleich zurück ins Wasser gleiten, der Fürst bat sie jedoch zu bleiben. Fortan trafen sie sich jede Nacht. Aurea, wissend, dass sie als Nixe kein vollkommener Mensch war, wollte sich zurückziehen, aber Aribo gestand ihr, dass er nicht mehr ohne sie leben könne. Also baute er ein Haus aus Baumstämmen an die Lacke, und zwar so, dass es halb auf Pfosten im Wasser, halb auf dem Lande stand. Der weise Druydo, der in der Steinwand nahe den Haken lebte, riet Aribo in der nächstfolgenden Vollmondnacht zum Fluss hinunter zu gehen und dem Flussfürsten Ysther einen Teil des Schatzes anzubieten, da dieser der Vater der Nixen sei und gerne Schätze horte. Er allein könne Aurea freigeben und ihr Menschengestalt verleihen. Ysther willigte tatsächlich ein, und Aurea konnte, nachdem auch Druydo geheimnisvolle Besprechungsformeln und Heilmittel aus Steinen und Pflanzen angewandt hatte, als normales Menschenkind bei Aribo bleiben. Eupona und der schwarze Reiter: (ohne Datierungsvermerk)46 Aurea und Aribo gingen weiterhin in jeder Vollmondnacht hinunter zum Fluss, dankten Ysther und sprachen mit Aureas Schwestern Eupona, Ferya und Alido. Als Alido, die jüngste, die Bewachung des Schatzes übernommen hatte, kam sie allabendlich zu Aureas Haus, das inzwischen wie ein hölzernes Schlösschen bei den Haken thronte. Nachdem ein Jahr vergangen war, brachte Aurea einen Knaben, nach einem weiteren Jahr zwei Mädchen zur Welt. Bei einem der Feste verliebte sich Alido in den weisen Oddo, der Aribo und seinen Stammesbrüdern stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Um die Verbindung möglich zu machen, griff man wieder zu der bereits erprobten Taktik, bot dem Fürsten Ysther einen weiteren Teil des Schatzes an, und Druydo erledigte den Rest. 45 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 25, „Hagen´sches Vnderthannen-Schuellbuech“. 46 OÖLMBibl, Ehem.SA Hagen, As fol. 25, „Hagen´sches Vnderthannen-Schuellbuech“.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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