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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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32 langen Weber noch aus den Flammen gezogen, aber es war zu spät. Die unglücklichen Eltern ließen eine Säule aus dem Stein der Wänd hauen, sie datieren, mit dem Zeichen des Hagkhen und jenem derer vHaunsperg, sowie mit den Buchstaben M und H versehen und am Ort des abgebrannten Gjaidhäusels aufstellen. An jedem 15. März wurde dort ein Feuer entzündet und für die beiden gebetet. Die Herrschaft und die Untertanen „samt denen vom Voffer vnnd Hagkhen vnnd außer des“ gingen mit Fackeln rund um den Hof und zum Stein, wo der Bruder im Haken für die beiden und für alle Anwesenden betete und sang und alle mitsangen. Über die Jahre hin betrachteten die Menschen das Steinstöckl als eine Art „Brandschutz-Hilfe“, und jeden 15. März wurde dort auch für ein feuerfreies nächstes Jahr gebetet. Die untertänigen Kinder legten dabei Blumen und Strohpuppen nieder und durften letztere anzünden. So war ein brandfreies Jahr sicher, zumal der Brand dadurch schon stattgefunden hatte. Familienfehde und Brudermord im Hause Haunsperg: (Beginn 13. Jh)115 Hinweis: Zuweilen werden die in der Sage auftretenden Haunsperger Brüder Dypold und Hartold als Heinrich I. und Gottschalk II., die Söhne Ulrichs I., die letzten dieses Geschlechtes interpretiert. Der Kampf soll zu Beginn des 13. Jh stattgefunden haben. Ursachen für den Familienstreit könnten machtpolitische Motive und ev. die von einigen Personen vermutete Neigung zur eigenen Schwester gewesen sein. In der Legende verstarben beide im Kampf, was nicht der historischen Wahrheit im Hinblick auf Heinrich und Gottschalk II entspricht. Tatsächlich erwarb Erzbischof Eberhard II. von Salzburg am 6. Juli 1211 die Burg Haunsberg käuflich von Gottschalk II.; Heinrich, der ältere Bruder, schien dabei nicht mehr auf, könnte theoretisch im beschriebenen Kampf ums Leben gekommen sein. Harthold und Dypold sollen die letzten Besitzer der Burg Haunsberg (im Lande Salzburg) aus dem alten Geschlecht der Haunsperg gewesen sein. Sie gerieten in Fehde und lieferten sich an der Schwelle der alten Haunsperger Schlosskapelle, oder an der Felsentreppe vor dieser, einen Zweikampf. Dieses tragische Ende der Haunsperger wird ua in der von Jakob vHaunsperg verfassten und im Kloster Michaelbeuern aufbewahrten Haunsperger Familienchronik geschildert: „Als sich aber zween Brueder mit Namen Harthold und Dypold zertragen und tödtlich uneins worden, ja dermasses in Vehd und Feindschaft gerathen, dass niemand verhueten mögen und auf das Löben an einander nachgestellet, welches ihr böses Fürhaben sich zuletzt im Schlosse und Herrschaft an der Salza gegen Laufen über gelegen ain End gemacht, dass sich also unversehens so zugetragen. Nachdem der ain Brueder sein Gebeth in der St. Pankrazen=Kirchen im Schloss verricht und herausgehen wollen, ist ihme der andere Bruder begegnet, haben also beede zu den Waffen griffen und unter der Kirchthür auf dem finsteren Gang nach getroffenen Kampf beede aneinander leider entleibt, daß der ain, wie man sagt, hinein, und der andere heraus todter gefallen ist, welches erbärmliche Ort noch heutiges Tages im Schloß Haunsperg gezeiget wert. Auf solches schröckliches Endt hat das Erzstift Salzburg die Herrschaft von innen samt dem Landgericht viscalisch und verfällen Gütt zur Straffe eingezogen.“ König Ludwig vBayern, der 1813 im Haunsperg-Schloss Weitwörth (Salzburg) weilte, hielt das tragische Geschehnis in einer Ballade fest, dessen „Schlüsselstelle“ lautet: 115 Michalek, Haunsberg, 227ff, nach Bucelinus Gabriel, Germania Genealogica Germaniae IV, Fragmentum Genealogicum ..de Havnsperg. Augsburg/Ulm 1655.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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Merkwürdiges aus dem Hagen