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Merkwürdiges aus dem Hagen - Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
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38 warf Wenzel einen Brief über die Mauer zu und bat ihn, das Schreiben nach Böhmen zu schaffen. Hellman tat dies, und bald befreiten die böhmischen Anhänger ihren König. Als sich Hellmann kurz darauf abermals nach Böhmen begab, um Ochsen zu kaufen, wurde er festgenommen und nach Prag gebracht. Dort führte man ihn vor den König, der ihn umarmte und ihm einen Beutel voller Geldstücke schenkte. Heimgekehrt, ließ Hellmann damit „In der Oedt“ eine Kirche bauen, um den Menschen dort den weiten Kirchweg nach Gramastetten oder Leonfelden zu ersparen. Bald entstanden im Umkreis der Kirche Häuser, die eine kleine Ortschaft bildeten, welche nach ihrem Wohltäter „Hellmons-Ödt“ genannt wurde. *Eine andere Version des Namensursprungs von Hellmonsödt nimmt Bezug auf einen Ministerialen und Ritter der Edlen vHaunsperg, namens Helmwig, welcher zwischen ca 1140 und 1180 in Erscheinung getreten und von dem der Ort seinen Namen bekommen haben soll. Das erste Auftreten Helmwigs fiel mit der Abspaltung Wildbergs von Waxenberg, der Erbauung der Burg (um/vor 1139) und der Gründung von Helmwigsode / Hellmonsödt zusammen. Der Name Helmwigsode scheint - im Zusammenhang mit Gundakar vSteyr-Steinbach [=Starhemberg] - in einer Auflistung der Passauer Besitzungen durch Bischof Otto vLonsdorf um/nach 1221 auf. 126 Reinprecht II. von Wallsee: (1406) 127 Hinweis: Reinprecht II. von Wallsee-Enns [ geb. um 1348, erw 1363 > gest. 2. Juli 1422 128], der am 17. Jänner 1414 seinem Diener und Schaffer Hans Alt das Gut Hagen zu Lehen gab, war eine der hervorragendsten Gestalten seiner Zeit, trat als einer der bedeutendsten, mächtigsten und wohlhabendsten Männer Österreichs entgegen: Mit ihm erreichte das aus Oberschwaben stammende Geschlecht der Herren vWallsee den Höhepunkt seiner Bedeutung. Im fortgeschrittenen Alter unterstütze er bis zu seinem Tode (2. Juli 1422) die Kriegsführung gegen die Hussiten finanziell, gewährte Darlehen, während sein Sohn Reinprecht IV. als Feldherr fungierte. Die Wallseer spielten in der Phase der Entstehung des Landes odE eine bedeutende Rolle, zumal die habsburgischen Landesfürsten über zwei Jahrhunderte hindurch nahezu ausschließlich Angehörige dieses schwäbischen Adelsgeschlechtes mit dem Amt des Landrichters bzw Hauptmannes odE betrauten. Die notwendige Machtbasis im obderennsischen Raum beruhte ua auf den landesfürstlichen Pfandschaften, die sie im Gegenzug für den Verkauf ihrer schwäbischen Besitzungen an den Landesherrn erhielten. Der Ausbau ihrer Machtstellung war auch für das Amt des obderennsischen Landrichters von Vorteil, welches im Jahre 1400 nach dem Aussterben der Linzer Linie an den Ennser Zweig des Geschlechtes vWallsee überging. Seit ca 1330 wurde der Titel „Landrichter“ in „Hauptmann odE“ umgeändert. Dieser übertrug einen Teil seiner Aufgaben und Funktionen auf einen von ihm abhängigen, ihm untergeordneten Landrichter.129 Dass Reinprecht II. ein hervorragender Diplomat war - was der Herzog von Österreich sehr wohl einzuschätzen und einzusetzen wusste - geht aus der Geschichte der Verhandlung mit dem König von Ungarn hervor. Reinprecht soll 1406 in einer Gesandtschaft des Herzogs Wilhelm vÖsterreich an König Sigmund vUngarn mit seiner Überzeugungskunst, seinem seriösen und sicheren Auftreten, seiner Loyalität und diplomatischer Vorgangsweise einen Krieg vermieden, den Frieden abgeschlossen haben. Er ließ nämlich in der Audienz mit beeindruckender Überzeugung verlauten, 126 Michalek, Haunsberg, 465. Monumenta Boica, Bd 28/2, 174. Pfeffer, Geschichtl. Entwicklung, 58: Vm frühe Siedlungstätigkeit der Haunsperger auch um Leonfelden, westlich des Ortes Grenzverlauf zw Wilheringer und Haunsperger Herrschaften. Später passauischer Lehenbesitz Ottos vLengenbach, 1236 landesfürstlich.. 127 Preuenhueber Valentin, Annales Styrenses, Nürnberg, 1740, S. 418. Habsburg-Lothringen, PI 7. Jänner 2008. 128 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 3, Nr. 9, Gmachtbrief 1364 Dezember 31 „Walsee“. Laut TB Seysenstain: „Anno Domini 1422 Visitationis Mariae ist gestorben Herr Reinprecht von Walsee, Anna von Capellen, und Catharina von Liechtenstain sain Hausfrau“. Hoheneck III, 824. 129 Haider Siegfried, Geschichte Oberösterreichs. Wien, 1987, S. 84.
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Merkwürdiges aus dem Hagen Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Title
Merkwürdiges aus dem Hagen
Subtitle
Sowie historische Legenden, Anekdoten und Sagen
Author
Hanna und Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.25 x 29.72 cm
Pages
106
Category
Geographie, Land und Leute
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