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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? - Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
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Der Komponist als Unternehmer 95 gedruckt und verkauft werden sollten. Das Exemplar sollte um einen Laden- preis von 1 fl angeboten werden. Weiters wurde vertraglich festgelegt, dass der Verleger sich nach dem Verkauf der ersten Auflage verpflichtet, inner- halb von 2 Monaten keine weiteren Exemplare feilzubieten. Erst nach dieser Frist sollten die Rechte der Veröffentlichung auf den Verlag übergehen. Die Erstveröffentlichung dieses Werks von Beethoven war ein voller künstlerischer wie auch finanzieller Erfolg.5 Andere Verleger rissen sich förmlich um den Nachdruck des Opus 1 und wetteiferten um die Gunst des Komponisten.6 Der Verlagskontrakt über das Opus 1 und die Tatsache, dass Beethoven die Opuszählung als erster Komponist bewusst für kommerzielle Zwecke einsetzt, zeigen, dass der 25jährige bereits die »Künstlerpersönlich- keit« besaß, »um ein solches System durchzusetzen und den untereinander konkurrierenden Verlegern die eigenen Bedingungen bis zu einem gewissen Grad diktieren konnte«. (Geck, 1996: 28). Mit Beethoven ist somit der Wandlungsprozess vom Hofkomponisten zum Unternehmer endgültig vollzogen. Im Jahr des »Festes in der Orangerie zu Schönbrunn«, also 1786, war er noch voll in Gang und verkörpert in den beiden Protagonisten, Salieri und Mozart, wobei der Vertreter des alten höfi- schen Systems (Salieri) dem erst im Entstehen begriffenen Unternehmertypus (Mozart) gegenüber steht. Aus der historischen Distanz betrachtet, ist es daher nicht verwunderlich, dass sich der Vertreter des marktwirtschaftlichen Systems künstlerisch wie auch wirtschaftlich klar gegenüber dem Hofmusi- ker durchgesetzt hat, und das nicht nur im Mozartjahr 2006. 5 Die Einladung zur Subskription ergab rasch eine Bestellung von 250 Exemplaren und weil Beethovens Freund und Logisgeber, Fürst Lichnowsky, dem diese Kla- viertrios auch gewidmet waren, heimlich die Druckkosten bezahlte, floss der ge- samte Reinertrag dem Komponisten zu. Beethoven spricht in einem Brief an Niko- laus von Zmeskall von einem Verkaufserlös von 500 fl oder sogar mehr. (Ka- ster/Kapp, 1910/79: 23-24). 6 »Im Laufe von drei oder vier Jahrzehnten kam es zu nicht weniger als zwanzig Auflagen, einschließlich der Arrangements bis zur Symphoniebesetzung«. (Zobe- ley, 1965: 38). Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC-ND
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Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen? Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Title
Mozart und Salieri – Partner oder Rivalen?
Subtitle
Das Fest in der Orangerie zu Schönbrunn vom 7. Februar 1786
Author
Paolo Budroni
Publisher
V&R unipress
Location
Göttingen
Date
2008
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-89971-477-7
Size
15.8 x 24.0 cm
Pages
135
Category
Kunst und Kultur
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