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Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz
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Page - 15 - in Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz

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15 Laut Erläuterung des Musikwissenschaftlers Dr. Arnold Blöchl, ist mit Lochpfeife eindeutig eine Einhand-Flöte, Schwegel-Flöte gemeint. Es handelt sich um eine klappenlose hölzerne Querflöte, mit 6 Grifflöchern, seitlichem Anblasloch, Tonreihe von 2 ½ Oktaven. Sie sei eines der ältesten und urtümlichsten Instrumente, seit dem 12. Jh nachweisbar; oft werde sie für mehrstimmiges Spiel von einer zweiten Pfeife oder von einer Rührtrommel begleitet. Diese Instrumente der Landsknechte waren ua bei Lustbarkeiten des Adels und des einfachen Volkes, Schützen- und Tanzmusik, Jagd, etc in Verwendung. Die Schwegel (-Pfeife) komme seit dem 12. Jh besonders im Süddeutschen Raum vor. 63 Die Hagener Lochpfeife soll laut (1963 zerstörten, nur zum Teil in Abschriften erhalten gebliebenen) Archivangaben bis ins 18. Jh verwendet worden sein (s.u.). Der Begriff „Lochpfeife“ [Schwegel-Flöte ] dürfte als eine im Schwäbischen gebräuchliche lokale Bezeichnung mitgebracht worden sein. Das Geschlecht der Herren von Wallsee stammte aus dem schwäbischen Waldsee, heute Bad Waldsee, einige Familienmitglieder hatten mit Rudolf von Habsburg in Palermo studiert, was ein freundschaftliches, enges und vertrautes Verhältnis zwischen Wallseern und Habsburgern begründete. Sie erhielten für ihre Loyalität, Treue, militärische Verdienste und finanziellen Auslagen Güter in ihrer neuen Heimat als Entgelt oder Pfand, so ua das Gut im Haken, und vertauschten in der Folge 1331 ihre schwäbischen Güter gegen Besitzungen in Österreich.64 Andrea Wolfsteiner greift in ihrer Diplomarbeit über die Schwegelpfeife ua drei berühmte Komponisten für den Einsatz dieses Instruments in ihren Kompositionen heraus: Michael Haydn (Sinfonia in C, 1773), Christoph Willibald Gluck (in seiner komischen Oper "La Rencontre imprevue", Der Pilger von Mekka, in der Ouverture und in Nr. 23 einen "pfiffero"), und Leopold Mozart (Divertimento militare, 1756).65 Familie Mozart war am 1. Oktober 1762 in Schloss Hagen zu Gast (s.u.).66 ** Was das "Wallseer Lied" betrifft, gilt es (derzeit) als verschollen. Noch lange nach dem Aussterben dieses Geschlechtes, sogar noch zur Zeit des Baron Nicklas vClam [Hagen 1725 > 1748] war es aus alter Tradition bei allen größeren Festen in der Schlosskapelle Hagen mit der Lochpfeife gespielt worden. Melodie und Text hatte Clam entweder in seinem Untertanen- Lehrbuch nicht festgehalten, oder aber sie waren in anderen uns nicht mehr zugänglichen Abschriften enthalten, bzw die Forscher Friedrich Tscherne, Max Gielge, Ludwig Pruscha hatten keine Noten- bzw Textabschrift davon gemacht, wiewohl dies bei Max Gielge und seiner Vorliebe für Musik eher unwahrscheinlich anmutet. Die Notizen dürften vielmehr verloren gegangen sein. Da Schloss Hagen und sein reichhaltiges Archiv nicht mehr existieren, ferner im Schloss (Nieder-) Wallsee [wo Barbara, die letzte Wallseerin ihren Lebensabend verbracht hatte, und das Wallseer Lied gewiss aus Tradition mitgenommen hatte] und auch im Stadtarchiv Bad Waldsee keinerlei Hinweise mehr zu finden waren, konnte die Spur nicht weiter verfolgt werden.67 5)* Für den 4. Dezember 1484 nennt „Das vierth N.-B. u. Copialbuch der capelln im hackhen bey lyntz“ [Taufbuch]: „Hanns, erscht sun des Ott fischer vnd der Anna, 63 Erläuterung Dr. Arnold Blöchls, PI 21. Juli 2010. Eidenberger Josef, PI 2009, 23. März 2010. Schäffer, Johannes-Kapelle, 33f. Schäffer, Merkwürdiges aus dem Hagen/Linz, 1. Aufl., 54. Schäffer, Blickwinkel Raritäten. Erzherzog Franz vHabsburg-Lothringen wusste von dem Wallseer-Lied, wäre sehr interessiert daran gewesen, fand in seinem Schloss Wallsee/NÖ weder Noten noch Text des gesuchten Liedes; Schloss Niederwallsee sei von den Vorbesitzern total ausgeräumt worden. EH-in Margaretha vHabsburg-Lothringen, PI 9.und 16. Jänner 2008. Hirschfeld, PI 4. Juni 1999: Lehrer Max Gielge berichtete des Öfteren vom „Wallseer Lied“. Gielge Günther und Hans jun., PI 7. November 2008: Die Unterlagen Max Gielges seien leider nicht erhalten geblieben. Lochpfeife = Lochflöte, kleine Sopranblockflöte. >Spruch „man pfeift aus dem letzten Loch“. 64 vHabsburg- Lothringen Franz Salvator, Erzherzog, tel. /persönl. PI (Privatinformationen) 4. Mai 2004/ 11. Oktober 2007 Wallsee: Friedrich II. vHohenstaufen, der in Palermo residierte, ließ die Söhne seiner Schwäbischen Adeligen dort in Recht, Wirtschaft, Verwaltung, Bau- und Kriegskunst ausbilden, sodass diese als die besten Heerführer, Verwaltungsfachleute und Diplomaten ihrer Zeit galten. Stadtarchivar Barczyk, diverse PI. 65 Wolfsteiner, Schwegelpfeife, 18. 66 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 13. Schäffer, Persönlichkeiten Hagen, 31. 67 OÖLMBibl, Ehem. SA Hagen, As fol. 19, Aus dem „Clam´schen lerbuechl 1741“. Negative Auskunft EH-in Margarethas/EH Franz Salvators vHabsburg-Lothringen, Schloss Niederwallsee, PI 9. und 16. Jänner 2008. Stadtarchivar Barczyk, Bad Waldsee, PI 2010.
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Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz
Title
Ein geschichts-musikalischer Spaziergang durch den Hagen/Linz
Authors
Hanna Schäffer
Herbert Schäffer
Publisher
Eigenverlag Schäffer
Location
Linz
Date
2015
Language
German
License
PD
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
44
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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