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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern - Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
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Schülerinnenund Schüler befinden sich in der Phase der Suche nachdemei- genenIchundneigenvorallemwährendderPubertätdazu,sichIdolezusuchen, andenensiesichausrichtenkönnen.SolcheLeitbildervermagihnenderMythos zugeben.VonintrinsischerMotivationbeimThema»Mythen«dürfenLehrende inderSekundarstufeIalsogleichsamnatürlichausgehen.IndiesemBandsollte es erst einmal darum gehen, ausgewählte Mythen inhaltlich darzustellen. In diesem Zusammenhang wäre es angebracht, bereits möglicheMerkmale von Mythenzuerarbeiten,dieandieserStellenocheinmalzusammengefasst seien: – empirisch/normativ/narrativproblematischeTriftigkeit – formaleStimmigkeitundpragmatischeEingängigkeit (Ästhetik) – appellativerCharakter (vorallempolitischerundmoralischerArt) – oszillierendeThemen(auffallendhäufigjedochKrieg–alsMetapherfüreinen AntagonismusvonPrinzipien) – »heiliger«, d.h.nichthinterfragter, sonderngeglaubterKern – selbst-bildendkreative, archetypischeMatrixvonGeschichten – zeitlos-zyklisches, prä-geschichtlichesGrundmuster Pragmatisch für den Geschichtsunterricht zu geschichtskulturell relevanten historischenNarrationen inder Sekundarstufe II lohnt sich für eineDifferen- zierungdesLernprozesses einegetrennteUntersuchung folgenderFragen: 1. Inwiefernwar/ist die erzählte Geschichte gesellschaftlich relevant?Welche Funktionenerfülltesie?WessenundwelcheBedürfnissebedientesie?Welche historischeSinnbildung (»Botschaft fürdieZukunft«)wirdangeboten?Für wen? In diesemZusammenhang können auchAnsätze dermodernenMy- thentheorien zudenFunktionenvonMythenhinsichtlich ihrerBrauchbar- keit fürhistorischeFragestellungenaufdenPrüfstandgehobenwerden,etwa obMythen(wiebeiShakespeare)derNaturdenSpiegelvorhalten,67dieAngst vertreiben,68 soziale Praktikenund Institutionen legitimieren,69denWider- streit zweier Begriffe darstellen,70 ein archetypisches Ursprungsgeschehen beschreiben71oder ausdrücken sollen, dass in derWelt nichts durchZufall geschieht.72 hindurchverfolgt,worindieMenschenvergeblichsichmühen,von ihmloszukommen,um immerwieder neu von ihmeingeholt zuwerden.«; KurtHübner, »Die nicht endendeGe- schichtedesMythischen« (1986/87), in:Mythentheorie, 251–261, 259. 67 JosephCampbell, »SchöpferischeMythologie« (1968), in:Mythentheorie, 164–174, 166. 68 HansBlumenberg, »Arbeit amMythos« (1979), in:Mythentheorie, 194–218, 194. 69 ChristopherG. Flood, »PolitischerMythos. Eine theoretischeEinführung« (1996), in:My- thentheorie, 303–315, 308. 70 Kenneth Duva Burke, »Mythos, Dichtung und Philosophie« (1960), in:Mythentheorie, 139–159, 151und153. 71 Wolfhart Pannenberg, »Die weltgründende Funktion desMythos und der christliche Of- fenbarungsglaube« (1988), in:Mythentheorie, 265–276, 275. RolandBernhardetal.26 Open-Access-Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY
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Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Title
Mythen in deutschsprachigen Geschichtsschulbüchern
Subtitle
Von Marathon bis zum Élyseée-Vertrag
Authors
Roland Bernhard
Susanne Grindel
Felix Hinz
Editor
Christoph Kühberger
Publisher
Vandenhoeck & Ruprecht Verlage
Date
2017
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7370-0686-6
Size
15.5 x 23.2 cm
Pages
294
Category
Lehrbücher
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