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Adelheid | A 31
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Berengar I. von Sulzbach († 1125) und dessen zweite
Ehefrau Adelheid von Wolfratshausen († 1126); Geschwister: Gertraud († 1146), verheiratet
mit König Konrad III. († 1152); Bertha (Eirene) († 1158/60), verheiratet mit Kaiser Manu-
el I. Komnenos (reg. 1143 –1180); Luitgard († 1143), verheiratet in erster Ehe mit Herzog
Gottfried von Brabant († 1142), in zweiter Ehe mit Hugo VIII. von Dagsburg († 1178);
Mechthild († 1165), verheiratet mit Markgraf Engelbert von Istrien († 1173); Gebhard
(† 1188), verheiratet mit Mathilde von Bayern († 1183), Witwe Markgraf Diepolds IV. von
Vohburg († vor 1132).
Laufbahn: Die Zugehörigkeit A.s bezeugt nur die Kastler Reimchronik. Über A.s Wirken
als Äbtissin von Passau-Niederburg, wo ihre Familie die Vogteigewalt inne hatte, ist nicht
viel Sicheres bekannt, nicht einmal die Dauer ihres Abbatiats. 1147 ist sie anlässlich ei-
nes Tauschgeschäftes von Zensualen in Regensburg mit Bischof Otto von Freising (amt.
1138–1158) in Gegenwart Kaiser Konrads III. (reg. 1138–1151) bezeugt. Dann ist von ihr in
einem Brief Herzog Heinrichs „Jasomirgott“ von Österreich (reg. 1156 –1177) an Abt Gott-
fried von Admont (amt. 1138–1165) die Rede, aus dem hervorgeht, dass A. von einer Reise
im Auftrag des Herzogs nach Konstantinopel, wo ihre Schwester Bertha (in Byzanz Eirene),
seit 1146 mit Kaiser Manuel I. Komnenos verheiratet war, mit einer beträchtlichen Summe
Geldes zurückgekehrt war und im seit 1133 bestehenden Chorfrauenstift Klosterneuburg
ihren Lebensabend verbringen wollte. Ob dieses Geldes war es zu einem Konflikt mit dem
Kloster Admont gekommen, denn dies hatte ein Admonter Konventuale aus der herzog-
lichen Kammer, wo A. das Geld hinterlegt hatte, entwendet. In dem Vorfall war auch der
Wohltäter des Admonter Klosters, insbesondere des Frauenklosters, der Reichsministeriale
Gottfried von Wetterfeld involviert, sodass auch die Admonter Nonnen zu dem Konflikt
Stellung bezogen. Möglicherweise wollte man A. in Admont aufnehmen, sodass sich für
die Geldentwendung ein rechtlicher Grund seitens des steirischen Klosters anführen ließe.
Dort war zu dem Zeitpunkt eine Cousine der A., Agnes von Wolfratshausen, die Leiterin
des Frauenkonvents. Durch den Brief wird indirekt auch dokumentiert, dass A. zu jenen
Frauen gehörte, die durchaus selbständig eine so weite Reise antreten konnten und auch
wieder heil zurückkehrten.
Nicht bekannt ist, wann und aus welchen Gründen A. ihr Amt niederlegte. Ebenso verlieren
sich ihre Lebensspuren nach diesem Vorfall im Dunkel der Geschichte.
L.: Dendorfer 2004, Hiestand 1994, Moritz 1833, Roitner 2005, Todt 1988
Ingrid Roitner
Adelheid, auch Alheid, von Reinsberg
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Heinrich, Truchseß von Kreuzenstein und Lengenbach;
Geschwister: Friedrich, Truchseß von Lengenbach, Kämmerer in Österreich (1289 –1296), †
nach dem 3. April 1296, verheiratet mit Elisabeth († nach 1304); Elisabeth († nach dem
25. September 1284), verheiratet mit Ulrich von Kapellen († nach dem 12. März 1301), Otto-
kar, Burggraf auf Kreuzenstein, († nach Juni 1290), verheiratet mit Kunigunde von Viehofen.
A. entstammte der Ministerialenfamilie von Lengenbach (heute: Neulengbach im Wiener-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika