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Andrejcič | A 109
(= botanische Pflanzenproben) für die Herbarsammlung „Flora exsiccata austro-hungari-
ca“ von Anton Kerner von Marilaun. Später widmete sie sich vor allem volkskundlichen
Sammlungen mit dem Schwerpunkt Bayern und Österreich, Kunst- und Büchersammlun-
gen, Zeugnisse der Volksfrömmigkeit, durch Bekanntschaft mit Richard Andree vor allem
Votiv- und Amulettforschung, letztere zum größten Teil der „Königlichen Sammlung für
deutsche Volkskunde Berlin“ (späteres Museum für Volkskunde, heute Museum Europäi-
scher Kulturen) vermacht. Übersiedelte im 1. Weltkrieg, vom bayrischen Kronprinzen ein-
geladen, mit ihren Sammlungen in das ihm gehörende Brandholzlehen in Berchtesgaden.
Mitglsch.: 1907 Ehrenmitglied des Vereins für Volkskunde Wien, Ehrenmitglied des Mu-
seumsvereins der „Königlichen Sammlung für deutsche Volkskunde“ in Berlin, Zusammen-
arbeit mit Richard Andree an dem Werk „Votive und Weihegaben“ (1904), M. E.s Samm-
lung von Votivgegenständen stellte eine wesentliche Grundlage des Buches dar.
W.: „Über alte Steinkreuze und Kreuzsteine in der Umgebung Salzburgs“ (1897), „Über einige
Phanerogamen am Wege von Rauris-Kitzlochhaus zum Sonnblickhaus“ (1897), „Botanisches
zur Volkskunde“ (1898), „Hag und Zaun im Herzogthum Salzburg“ (1898), „Totenbretter
um Salzburg“ (1898), „Das Frautragen im Salzburgischen“ (1899), „Gestickte Liebestüchlein“
(1899), „Volkskundliches. Aus dem bayrisch-österreichischen Alpengebiet“ (1910)
L.: Alzheimer 1991, Boehm 1930, Brunner 1911, Festschrift Eysn-Andree 1928, Haberlandt
1929, Haslinger/Mittermayr 1987, Kriss 1936, Leisching 1929, Nikitsch 2001, Nikitsch
2001a, Nikitsch 2002
Andrejcič Katarina, verh. Einspieler; Dienstmädchen und Widerstandskämpferin
Geb. Matschach/Mače, Kärnten, 1918
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter einer Arbeiterin.
LebenspartnerInnen, Kinder: In erster Ehe verheiratet mit A. (Lekš) Einspieler.
Laufbahn: Von 1937 bis 1939 arbeitete K. A. als Dienstmädchen in Großbritannien. Danach
kehrte sie nach Feistritz/Bistrica zurück. Zusammen mit ihrem Mann, der in der Batte-
riefabrik Junker arbeitete und vom Wehrdienst befreit war, unterstützte sie die Partisanen
mit Nahrung, Kleidung und Medikamenten. Das Ehepaar kooperierte mit einer kommu-
nistischen Villacher Widerstandsgruppe. Durch Verrat flog die Gruppe auf. Am 6. Mai
1944 wurde K.s Mann von einem Gestapo-Konfidenten erschossen, sie selbst, die zu diesem
Zeitpunkt schwanger war, verhaftet. Sie wird ins Gefängnis nach Klagenfurt gebracht. Ende
Dezember 1944 bringt sie im Krankenhaus ihren Sohn zu Welt. Anschließend wird sie mit
ihrem Kind von einem Pfarrer in Maria Saal aufgenommen. Am 5. Mai 1945 kommt sie
nach Hause zurück, wird aber aus ihrer Werkswohnung delogiert.
L.: Dokumentationsarchiv 1990
Andrejowitsch Cäcilia, geb. Hänekl; Widerstandskämpferin
Geb. Göss bei Leoben, Stmk., 2. 5. 1909
Gest. Leoben, Stmk., 31. 3. 1964
Die in Göss bei Leoben geborene C. H., später verehelichte Andrejowitsch, war vor ihrer
Verhaftung am 11. Juli 1944 im Haushalt tätig und beteiligte sich aktiv im Widerstand.
Neben ihrer Mitgliedschaft in der KPÖ war Frau A. auch in die Aktivitäten der regiona-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika