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Bianca | B 297
Bianca Maria Sforza; Kaiserin
Geb. Mailand, Italien, 5. 4. 1472
Gest. Innsbruck, Tirol, 31. 12. 1510
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Galeazzo Maria Sforza von Mailand.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1493 heiratete sie als zweite Frau Kaiser Maximilian I. von
Habsburg, den „letzten Ritter“. Von diesem wurde sie wegen angeblicher Verschwendungs-
sucht äußerst rücksichtslos behandelt. Die Ehe blieb kinderlos.
Laufbahn: M. B. S. wurde nur aus Staatsraison geheiratet. Sie erhielt eine reiche Mitgift, die
Maximilian für Feldzüge verwendete. Trotz ihres Reichtums lebte sie mit ihrem Hofstaat in
beschämender Armut. B. erließ 1499 während des Schweizer Kriegs im Namen ihres Ge-
mahls ein Landesaufgebot in Tirol, intervenierte zugunsten ihres Oheims Ludovico, wurde
deshalb von Maximilian 1500 mit ihrem Gefolge aus Augsburg verwiesen und lebte fortan
in Innsbruck. Angeblich starb sie aus Kummer über die Lieblosigkeit ihres Ehemannes.
L.: Andics 1999, Hamann 2001, Leitner 2000, Weiss 2010, www.aeiou.at
Biber von Bibern Anna Magdalena (Schwester Maria Rosa Henrica); Chorfrau und
Chorregentin im Kloster Nonnberg in Salzburg
Geb. 23. 7. 1677
Gest. 19. 1. 1742
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Heinrich Ignaz Franz Biber von Bibern (1644 –1704),
Komponist und Hofviolinist (ab 1670), Vizekapellmeister (ab 1679) und Hofkapellmeister
(ab 1684) am Hof des Erzbischofs von Salzburg, und Maria Weiß, Tochter des Salzburger
Bürgers und Handelsmannes Peter Weiß; Geschwister: insgesamt zehn Geschwister, von
denen nur drei das Erwachsenenalter erreichten, nämlich Maria Cäcilia (geb. 1674; † [?]),
Klarissin in Meran; Anton Heinrich (1679 –1742), verheiratet in erster Ehe mit Maria Ka-
tharina, deren Familienname unbekannt ist († 1713) und in zweiter Ehe mit Maria Anna
Hinteregger; Karl Heinrich (1681–1749), verheiratet in erster Ehe mit Anna Theresia von
Horny († 1752), in zweiter Ehe mit Katharina Braun von Braunsegg († 1791).
Laufbahn: Wie ihre ältere Schwester Maria Cäcilia, die im Klarissenkloster in Meran Auf-
nahme gefunden hatte, nahm auch A. M. B. den Weg ins Kloster. Bevor sie unter der Äbtissin
Maria Magdalena (II.) von Schneeweiß (amt. 1693–1715) ins Kloster Nonnberg in Salzburg
aufgenommen werden konnte, war sie sechs Jahre im Kloster der „Englischen Fräulein“ in
Burghausen durch eine religiöse Erziehung und Musikunterricht darauf vorbereitet worden.
Mit der schließlich erfolgten Nobilitierung ihres Vaters (7. Juli 1690), den auch der Erzbi-
schof 1692 in den Stand eines Truchsesses erhob, der höchsten Standesauszeichnung, die
er zu vergeben hatte, erfüllte A. M. B. zwar ein wesentliches Kriterium für einen Eintritt in
das adelige Frauenkloster, dennoch ging die Aufnahme nicht ganz problemlos vonstatten.
Im Rahmen der Visitation von 1685 hatte Erzbischof Max Gandolph von Kuenburg (amt.
1668 –1687) einen Numerus clausus sowohl für Chorfrauen als auch für Laienschwestern
bis auf Weiteres angeordnet. Erst eine Supplik ihres Vaters an den Erzbischof vom 3. Jänner
1696 mit dem Hinweis auf ihre Ausbildung im Choral- und Figuralgesang und der Violine,
eine Aufnahme zu bewilligen, und die anschließend eingeholten Gutachten und Stellung-
nahmen des Abtes von St. Peter, Edmund Sinnhuber (amt. 1673 –1702) und der Nonnberger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika