Page - 350 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Image of the Page - 350 -
Text of the Page - 350 -
B |
Blondein350
Blondein Karoline; Frauenrechtsaktivistin, Schriftstellerin und Lehrerin
Geb. Ebensee, OÖ, 24. 12. 1848
Gest. Wien, 27. 4. 1935
Laufbahn: Setzte sich sehr für den Lehrerinnenstand ein, Vizepräsidentin des „Ersten Vereins
österreichischer Lehrerinnen“. Als eine der ersten Lehrerinnen, die auf Grund des Reichs-
volksschulgesetzes vom Jahre 1869 zum Dienste an öffentlichen Schulen zugelassen wurden,
war K. B. infolge ihrer hervorragenden beruflichen Qualitäten eine Wegbereiterin für den
Lehrerinnenstand, für dessen Entwicklung sie im Rahmen des „Vereines der Lehrerinnen und
Erzieherinnen“ (gegründet 1870), später „Erster Verein österreichischer Lehrerinnen“, jahr-
zehntelang als Vizepräsidentin neben Marie Schwarz tätig war. Betreute auch die Bibliothek
des Vereins. Wirkte auch als werktätige Förderin des Lehrerinnenheimes, dem sie, vor allem
während der Kriegsjahre, mit hohen finanziellen Opfern zu Hilfe kam.
Mitglsch.: Ehrenpräsidentin des „Ersten Vereines österreichischer Lehrerinnen“.
W.: „Reisebericht über Haushaltungsschulen“ (1894)
L.: Seebauer 2007, Bohatta 1900, www.onb.ac.at/ariadne/
Blonder Lola, geb. Zipser, verh. Schutzmann; Schriftstellerin
Geb. Wien, 21. 5. 1894
Gest. Lowell, Massachusetts, USA, 2. 12. 1998 (4. 12.)
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer bürgerlich-jüdischen Familie; Vater: Jo-
sef Zipser (1860 –1925), Dr.iur., Rechtsanwalt, Journalist; Mutter: Regina, geb. Losch
(1865 –1950), emigrierte 1940 nach Palästina; Geschwister: Julian (1893–1960), Dr.iur.,
emigrierte 1938 nach Palästina; Felix (1897–1984), Dr.med., emigrierte 1939 nach Palästina;
Hedwig (1905–1973), emigrierte 1938 in die USA.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe: heiratete 1920 Herbert-David Schutzmann (1890 –1937),
Dr.iur., Rechtsanwalt; 2. Ehe: heiratete 1948 Sigmund Blonder (1887–1949), Juwelier-Uhrma-
cher, war einer der Überlebenden des vor der Küste Palästinas im November 1940 gesunkenen
Flüchtlingsdampfers „Patria“; Kinder: Robert (* 1924), Schriftsteller, Moderator, emigrierte
1938 nach Palästina; 1948 GB; Eva, verh. Rindner (* 1928), Krankenpflegerin, Röntgenassis-
tentin, emigrierte 1938 nach Palästina.
Ausbildungen: Sie erhielt zusätzlich zum Schulbesuch Privatunterricht und eine kurze
kunstgewerbliche Ausbildung.
Laufbahn: Anstellung bei einer Firma am Graben, Wien. 1914–1916 freiwillige Kran-
kenschwester in der Radetzky-Kaserne auf der Schmelz, Wien. 1916 –1918 freiwillige Ar-
meeschwester an der Ostfront. 1918 –1919 Ausbildung u. Anstellung am Univ. Institut für
Bakteriologie u. Histologie. Gleichzeitig unbezahlte Halbtagsstelle im Laboratorium des
Rothschildspitals. 1937 Konfiszierung der Kanzlei des verstorbenen Ehemanns inkl. des
gesamten Vermögens. Im Jahr 1938 Landesverweisung. Im Juni 1938 floh sie mit den Kin-
dern über Italien nach Palästina. Ließ sich zur Kosmetikerin ausbilden. Bis 1953 Erzeugung
und Verkauf von Kosmetikwaren. Es gelang ihr, ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern die
Flucht nach Palästina zu ermöglichen. Schrieb seit ihrer frühesten Jugend Lyrik und Prosa.
1953–1958 Aufenthalt in Wien bei der Familie der Tochter, dort erfuhr sie eine erste litera-
rische Förderung durch Rudolf Felmayer. Erste Veröffentlichungen und Lyrik-Vertonungen
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika