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samkeit auf die Reproduktionsfähigkeit der mechanisch assoziierten Vorstellungen), infolge
der Kriegsereignisse (1. WK) Unmöglichkeit der Weiterführung der Arbeiten, Unterbrechung
der Tätigkeit an der Universität Lemberg und Übersiedlung nach Wien, dort Studium der
Philosophie und Mathematik. In den 1920er Jahren Lehrerin in einem Mädchengymnasium,
daneben 1924 Gründung eines Ausbildungs-Workshops (allg. Unterricht im Rahmen einer
Grundschule) als eigentliche schulische Basis für den von der Mutter gegründeten Verein; die
Schule dauerte 3 Jahre und entsprach den Wünschen des damaligen Ministeriums für Un-
terricht und Kultur; hebräische Studien waren obligatorisch, außerdem lernten die Teilneh-
merInnen Nähen, Stickerei, Weben und Teppichknüpfen. 1931 kamen nationalökonomische
Fächer dazu, es gab Abendunterricht in Nähen und Kochen für ältere SchülerInnen. In den
ersten Jahren des Bestehens bewohnte die Schule ein gemietetes Appartement (Vermieter: Y.
Thumim), später übersiedelte sie in das Haus Lukasinskiego Str. 12, das 1929 mit finanzieller
Unterstützung der Firma „Ika“, öffentlicher Gruppen sowie einiger Sponsoren errichtet wurde.
Das Budget der Schule deckte der Unterricht und Einnahmen der Workshops; „Ika“ sowie das
Unterrichtsministerium statteten sie mit einer fixen jährlichen Summe aus, es gab ein bera-
tendes Gremium (7 Mitglieder) des Schuldirektoriums in budgetären und organisatorischen
Belangen: Dr. Jacob Glanz, Shmuel Babad, Prof. G. Teich, Dr. A. Schutzmann, Dr. I. Sohn
(Sekretärin: Chana Seldowitz-Epstein), Lehrkörper: Dr. Olga Citron, Ms. Karua, Ms. Rosa,
Ms. Hecht, Mgr. Schwadron, Zisie Taub, Jacob Koritan; 1938 gab es an die 170 SchülerInnen.
Qu.: UA Wien, Rigorosenakten (PN 4271).
W.: „Axiome in ihrem Verhältnisse zu den Definitionen. Phil. Diss. Univ. Wien“ (1916)
L.: Dissertationsverzeichnis, www.jewishgen.org/vizkor/przemysl/
Robert Tabakow
Claar Delia Hermine, geb. Deligah, Delicat, auch Hermine Della, Delia; Schauspielerin
Geb. Wien, 8. 4. 1848
Gest. Frankfurt a. Main, Preußen (Deutschland), 22. 11. 1908
Herkunft, Verwandtschaften: Schwester der Regina Delicat.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ab 1871 mit dem Schauspieler, Theaterintendanten und
Dichter Emil Claar verheiratet (1842–1930), Leiter des Berliner Residenztheaters; Sohn:
Maximilian (1873 –1938), Literaturhistoriker und Publizist.
Ausbildungen: Nahm dramatischen Unterricht bei Josef Lewinsky.
Laufbahn: Ihre Begabung für die Schauspielerei wurde schon sehr früh erkannt, trat zum
ersten Mal 1864 in Pest auf, kam 1866 an das Thaliatheater in Hamburg, später an das kö-
nigliche Schauspielhaus in Berlin und an die Schweriner Hofbühne. 1868 absolvierte sie ein
Gastspiel am Theater an der Wien, wo sie als „Minona“ in Laubes „Böse Zungen“ einen gro-
ßen Triumph feiern konnte. Laube engagierte sie daraufhin an das Leipziger Stadttheater,
an dem sie bis 1871 engagiert war. Danach nahm sie Rollen als elegante Salondamen und
pikante Heldinnen an. 1872 kam sie an das Prager Deutsche Volkstheater, ab 1876 Mitglied
des Berliner Residenztheaters, das von ihrem Mann geleitet wurde.1879 ging sie mit ihm
nach Frankfurt am Main. Sie zog sich 1891 von der Bühne zurück und wirkte nur noch bei
Wohltätigkeitsveranstaltungen mit.
L.: Morgenstern 2008, Wininger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika