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Dassanowsky | D 557
hat für diese zahlreichen Beweise echten Menschentums nicht nur den unauslöschlichen
Dank der Beteiligten erworben, sondern verdient so auch im neuen Österreich jede An-
erkennung und jede Förderung seitens der Behörden und öffentlichen Dienststellen. [ … ]“
(Hansen-Schmidt)
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: 2012 Hermine-Dasovsky-Platz in 1220 Wien.
L.: Hansen-Schmidt 2013
Dassanowsky Elfi von; Filmproduzentin, Kulturberaterin, Sängerin und Pianistin
Geb. Wien, 2. 2. 1924
Gest. Los Angeles, Kalifornien, USA, 2. 10. 2007
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Leopold v. Dassanowsky, Beamter der Wiener
Finanzlandesdirektion und später im österr. Handelsministerium; Mutter: Anna, geb. Grün-
wald.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe geschieden. Nach ihrer Heirat 1955 ließ sich E. D. in
New York und später in Los Angeles nieder. Sohn: Robert (* 1960), Prof. Dr., Germanist,
Filmhistoriker, Schriftsteller und Filmproduzent.
Ausbildungen: Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien,
Klavierstudium mit Liszt-Protegé und Konzertpianist Emil v. Sauer, Gesang mit Paula
Mark-Neusser, Schauspiel mit Eduard Volters und Wilhelm Heim.
Laufbahn: 1941–42 Klaviertrainerin für Curd Jürgens und Karl Hartl. Da sie sich weigerte,
NS-Organisationen beizutreten, musste sie den doppelten Arbeitsdienst leisten.1944 lehnt
E. D. ein Vertragsangebot der UFA-Berlin ab. 1946 Operndebüt als Susanna in Mozarts
„Figaros Hochzeit“ im Stadttheater St. Pölten. 1947–49 Repräsentantin für die Wiener Mu-
sikkultur mit Soloaufführungen für die alliierten Oberkommissare. Ansagerin für Forces
Broadcasting und BBC. 1946–50 Gastrollen in „Carmen“, „Cavalleria Rusticana“, „Die Fle-
dermaus“, „Il Trovatore“, „Das Dreimäderlhaus“ u. a. 1946–51 Mitgründerin und angestellte
Produzentin von Belvedere-Film Wien. Filme co-produziert u. a.: „Die Glücksmühle“, „Wer
küsst wen?“, „Der Leberfleck“, „Märchen vom Glück“. Mitbegründung von Musikthea-
terbühnen („Das Podium“ in Wien). 1948–53 Star in zahlreichen Operettenrevuen. 1950
Operettentour mit Ensemble Nyari durch West-Deutschland. 1951–52 Verwalterin und
Casting-Dir. bei Phoebus International Films in Hamburg. Weiters gab E. D. Klavier- (als
Paderewski-Methode Spezialistin) und Gesangsunterricht in New York und Los Angeles.
Stimmtrainerin in Hollywood unter Otto Preminger, Geschäftsführerin und Beraterin bei
österr.-amerik. kulturellen Angelegenheiten. Ab 1999 Co-Produzentin (mit Sohn Prof. Dr.
Robert Dassanowsky) der wieder gegründeten Belvedere-Film in Los Angeles und Wien.
Executive-Produzentin u. a. von dem preisgekrönten Kurzfilm „Semmelweis“ (2001), UN-
ESCO „Artist for Peace“ Kandidatin 2007. Ihr Buch „Elfi, oder die Puppe unter dem Tisch.
Skizzen einer Autobiographie“ blieb unvollendet.
E. D. wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Ihr Sohn gab im November 2007 bekannt, dass eine Elfi-von-Dassanowsky-Stiftung zur
Unterstützung junger Filmemacherinnen geplant sei.
Ausz., Mitglsch.: 1990 Dipl. Academia Culturale d’Europa, Italien. 1991 Österr. VZ in Gold.
1996 Ehrenmed. d. Stadt Wien. 1996 Ehrenurkunde d. Stadt Los Angeles u. d. Staates Kali-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika