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Selbst- und Standesbewusstsein erfüllt, rachsüchtig und in zahllose Rechtshändel verstrickt, aber
auch eine großzügige und für die Nöte ihrer Untertanen aufgeschlossene Standesherrin.
Nach dem Tod ihres ersten Gatten führte die auf ihre Rechte bedachte Witwe jahrelange
Prozesse gegen andere Erben, gegen die eigene Tochter und den Schwiegersohn, vor allem
aber gegen den Hauptpfarrer von Riegersburg. Der Anlaß für diesen Streit war das von der G.
beanspruchte Patronatsrecht. Der Hauptpfarrer zeigte die Schloßherrin wegen ihres angeblich
skandalösen Lebenswandels bei der Regierung an. Die G. wiederum beschuldigte ihren Kon-
trahenten ebenfalls verschiedener Schandtaten und hetzte sogar die Untertanen zum offenen
Widerstand gegen ihn auf.
Dank ihres Reichtums und ihrer Beharrlichkeit war es ihr gelungen, sich gegen ihre männli-
chen Gegenspieler zu behaupten. Ihr Reichtum erlaubte ihr auch, über die geltenden Konven-
tionen hinweg ein freieres Leben als viele andere Frauen ihrer Gesellschaftsschicht zu führen.
Die bedeutendste Leistung der G. war, dass sie die Riegersburg innerhalb weniger Jahre aus
eigener Initiative und auf eigene Kosten zu einer der größten Festungen des Landes ausbau-
en ließ. Die Nutznießer der Bautätigkeit der G. waren die Untertanen der Herrschaft Rie-
gersburg, die vor den Türken und Ungarn in der Festung Schutz fanden.
L.: Hammer-Purgstall 1845, Schölnast 1985, Valentinitsch 1987, Byloff, Fritz, Gregor Agri-
cola und Katharina Paldauff. In: Roseggers Heimgarten 59 (1935), www.aeiou.at
Galler-Schwarzenegg Margaret Carol, Ps. C. Naval; Schriftstellerin
Geb. Wien, 1891
Gest. ?
W.: „Die Hand als Charakterspiegel. Chirologisches Lehrbuch nach modernen physiologi-
schen Prinzipien“ (1922), „Helena“ (1928), „In Rom erzählt man … Legenden, Anekdoten,
Kuriositäten 1938“ (1950), „In Wien erzählt man“ (1951)
L.: Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Gallina Camilla; Schriftstellerin
Geb. ?
Gest. Klosterneuburg, NÖ, 1930
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Im Schweiße deines Angesichts“ (1927)
L.: Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Galliny Florentine, Ps. Bruno Walden, Gallini, Kovach, Flora; Journalistin und
Übersetzerin
Geb. Wien, 24. 6. 1845
Gest. Wien, 19. 7. 1913
Laufbahn: Redakteurin der „Kaiserlich königlichen Wiener Zeitung“, schrieb Feuilletons für zahl-
reiche Zeitungen und Zeitschriften, literarische Kritiken und Übersetzungen aus dem Englischen
und Französischen. F. G. war auch Korrespondentin der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“.
In „Über Land und Meer“ wurden ihre Essays über zeitgenössische Literatur veröffentlicht. Trotz
schwerer Folgen eines Unfalls war sie zeitlebens sehr gesellig. In ihrem Salon trafen sich Persön-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika