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senschafterin aus dem Westen, die sich dabei ausschließlich auf Originalquellen stützt. 1949
reist sie nach New York und versucht, einen akademischen Titel zu erwerben. 1950 reist sie
erstmals nach 10 Jahren Abwesenheit nach Deutschland, nimmt Schallplatten auf und gibt
Konzerte. Das Angebot, an einer Hochschule in der Ostzone zu unterrichten, lehnt sie ab
und kehrt schließlich nach New York zurück, um ihr Studium der Japanologie fortzusetzen.
1953 wird ihr ein Guggenheimstipendium bewilligt und sie kann ihre Forschungen über alte
japanische Musik weiterführen. 1967 wird ihr für eine Schallplattenaufnahme buddhistischer
Musik der „Grand Prix International du Disque“ für die beste liturgische Schallplatte des
Jahres verliehen. 1954 erhält sie eine Berufung an die Musikakademie in Wien, der sie aber
erst nach ihrer 1955 erfolgten Ernennung zur Master of Arts an der Columbia-Universität
nachkommt. Bis 1967 ist sie an der Wiener Musikhochschule tätig, sie hält Vorträge über
japanische Musik und gibt trotz eines schweren Augenleidens Konzerte. Die österreichische
Staatsbürgerschaft nimmt sie nicht an, obwohl ihr diese mehrmals angeboten wird und die
Voraussetzung für eine ordentliche Professur wäre. 1968 erhält sie das Österreichische Ehren-
kreuz für Wissenschaft und Kunst, 1973 wird ihr das Große Bundesverdienstkreuz der BRD
verliehen. 1977 wird sie in Tokio mit dem Orden von der Heiligen Krone geehrt.
E. H.-Sch. stirbt am 12. Jänner 1986 im Alter von 91 Jahren in einem Wiener Altersheim.
Ihre letzten Lebensjahrzehnte hat sie vorwiegend in Wien verbracht.
W.: „Die Kunst des Cembalospiels“ (1939), „Zärtliche Welt. François Couperin in seiner
Zeit“ (1939), „The rhythmical Patterns in gagaku und bugaku“ (1954), „Hg.: Tomas de Santa
Maria Fray. Wie mit aller Vollkommenheit und Meisterschaft das Klavichord zu spielen sei“
(1962), „A History of Japanese Music“ (1973), „Charaktere und Katastrophen“ (1978)
L.: AZ 14. 1. 1986, Neues Volksblatt 13. 1. 1986, Die Presse, 13. 1. 1986, WZ 14. 1. 1986
Karin Nusko
Haring Olga M., geb. Munk; Kardiologin
Geb. Nagyvarad, Ö-U. (Oradea, Rumänien), 25. 8. 1917
Gest. 25. 1. 2002
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Moris Munk; Mutter: Ilona Lindenbaum.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1938 Heirat mit Tibor Haring, später Scheidung. Das Paar
hatte eine gemeinsame Tochter, Claire.
Ausbildungen: Ab 1932 Studium an der Universität Wien, 1938 Dr.med., besuchte die
Universität von Leon, Nicaragua, M. D., 1947–49 postgraduate Ausbildung für Kardiologie
an der Sorbonne in Paris.
Laufbahn: 1939 emigrierte sie nach Nicaragua und war 1940 –1946 im Amt für öffentliche Ge-
sundheit in Managua tätig. Anschließend besuchte sie die Universität von Leon, Nicaragua, und
absolviert in den Jahren 1947–1949 eine Zusatzausbildung für Kardiologie an der Sorbonne in
Paris. 1949 arbeitete sie für UNICEF und emigrierte im selben Jahr in die USA, da ihre Tochter
dort verfrüht zur Welt kam. O. H. war als Kardiologin in mehreren Spitälern beschäftigt und
lehrte 1950–1957 an der Chicago School of Medicine. 1952–1957 war sie Leiterin der Kin-
derherzklinik des Mount Sinai Hospitals, Chicago. Ab 1960 widmete sie sich verstärkt ihrer
Forschungstätigkeit, so forschte sie in den Jahren 1962–1966 zu angeborenen Herzkrankheiten
am Hektoen Institute. Während ihrer Laufbahn war sie an mehreren Kliniken forschend und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 1, A – H
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1422
- Category
- Lexika