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Jobaháza | J 1501
Engagement als Erste Altistin bedeutete den sängerischen Durchbruch für A. J. Mit der
bald folgenden Heirat war jedoch der Abschied von der Bühne verbunden. Sie trat als Kon-
zert- und Oratoriensängerin auf, soweit die rasch wachsende Familie dies zuließ, und er-
warb sich einen großen Ruf. Nach der Scheidung hatte sie größte Schwierigkeiten, weitere
Engagements zu finden. Einer der wenigen, der sich für sie einsetzte, war Johannes Brahms.
Es gelang ihr, eine neue Karriere vor allem als Schubert-, Schumann- und Brahmsinterpre-
tin aufzubauen. A. J. war bis zu ihrem Tod offen für alle zeitgenössischen Entwicklungen
und setzte sich für Lieder von Komponistinnen ein. Gemeinsam mit Heinrich Reimann
entwickelte sie Programme zur Geschichte des deutschen Liedes, mit denen sie ab 1891
auf Konzertreisen ging. Außerdem gründete A. J. in Berlin eine Gesangsschule, in der sie,
damals eine Novität, mit Atemtherapeutinnen zusammenarbeitete.
L.: Borchard 2007, ÖBL, Wininger Bd. 3, Beatrix Borchard: Biografie von Amalie Joachim:
http://www.fembio.org/, Wikipedia
Jobaháza Maczy, Maria Antonia, Freiin von; Schriftstellerin
Geb. Wien, 1864 (1867)
Gest. Sandhübel, Österr.-Schlesien (Písečná, Tschechien), 1930
Herkunft, Verwandtschaften: Verbrachte ihre Jugend in Südungarn.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat 1884.
Laufbahn: Literarische Tätigkeit unter verschiedenen Pseudonymen in Tagesblättern (Feuil-
letons und Gedichte).
W.: „Das Recht der Toten. Erzählungen“ (1897), „Carla. Roman“ (1898)
L.: Giebisch/Guggitz 1964, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Jochmann Rosa, Decknamen: Josefine Drechsler, Frau Friedrich; Arbeiterin,
Gewerkschafterin, Politikerin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 19. 7. 1901
Gest. Wien, 28. 1. 1994
R. J. wurde 1901 als Tochter der Wäscherin Josefine Jochmann und des Eisengießers Karl
Jochmann in Wien-Brigittenau geboren. Der Vater war Sozialdemokrat, die Mutter über-
zeugte Katholikin. Bald nach ihrer Geburt übersiedelte die Familie nach Simmering. Mit
vierzehn Jahren trat sie als Saisonarbeiterin in die Süßwarenfabrik Schmidt & Söhne ein,
danach arbeitete sie in den Simmeringer Draht- und Kabelwerken „Ariadne“, anschließend
in der Seifensiederei „Apollo“. Bald trat sie der Gewerkschaft bei und wurde aufgrund ihres
couragierten Eintretens für die Interessen der Belegschaft in den Ausschuss des Verbandes
der Chemiearbeiter berufen. Von ihrer Gewerkschaft in die Firma Auer (Erzeugung von
elektrischen Maschinen und Apparaten) entsandt, wurde sie 1919 Betriebsrätin und 1920
Betriebsratsobmann. 1926 absolvierte sie den ersten Lehrgang der Arbeiterhochschule, wo
sie von führenden Persönlichkeiten der Sozialdemokratie wie Friedrich Adler, Otto Bauer
und Robert Danneberg unterrichtet wurde. Im Anschluss daran war sie im Sekretariat des
Verbandes der Chemiearbeiter tätig. In dem von Käthe Leichter initiierten, 1930 von der
Wiener Arbeiterkammer herausgegeben „Handbuch der Frauenarbeit in Österreich“ verfass-
te sie einen Beitrag zur Lage der Arbeiterinnen in der Chemischen Industrie. Darin wies sie
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika