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Laetilia1888
Laetilia und Iulia Successa
2. Jh.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Steiermark (Noricum).
L., Freilasserin des Sklaven Paccius, der sich seither nach ihr Marcus Laetilius Paccius nennt.
I. S., verheiratet mit dem Freigelassenen Marcus Laetilius Paccius und Mutter dreier Kinder,
die mit sechs Jahren verstorben sind, ein weiterer Sohn wurde 30 Jahre alt. Die Familie hatte
römisches Bürgerrecht.
Qu.: Grabstein eingemauert in Schloss Seggau (CIL III 5367).
L.: Weber 1969a Theresia Pantzer
Laferl Gisela, verh. Wozniczak; Hausangestellte, Vereinsgründerin, Gemeinderätin und
Hotelfachfrau
Geb. Neufisching, Stmk, 7. 9. 1884
Gest. Gars am Kamp, NÖ, 28. 4. 1968
Herkunft, Verwandtschaften: G. L. war die Tochter des Werkarbeiters Johann und der Heb-
amme Mathilde Laferl (geborene Peer alias Perr). Gemeinsam mit sieben Geschwistern
wuchs sie in Langenwang im Mürztal auf.
LebenspartnerInnen, Kinder: G. L. war seit 27. März 1920 mit dem gelernten Werkzeug-
macher und sozialdemokratischen Funktionär Isidor Wozniczak (*1. März 1892 in Wien;
† 2. Mai 1945 in Mödring) verheiratet, der beim Rückzug der Nationalsozialisten von diesen
ermordet wurde.
Kinder: Walter (geb. 1920) starb 1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. Gregor (geb.
1922) kam 1943 in Stalingrad ums Leben. Mathilde (1927–2012) übernahm 1960 die als
Familienbetrieb geführte Waldpension in Gars.
Ausbildungen: G. L. hat nach ihrer Ausbildung im Fremdenverkehrsbereich ab 1907 meh-
rere Jahre als Hausangestellte (Köchin, Wirtschafterin, Zimmermädchen) in der Schweiz
gearbeitet. 1910 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie Gründungsobfrau des 1911 gegründe-
ten „Verbundes der weiblichen und männlichen Hausangestellten Österreichs“ „Einigkeit“
war (Mitgliedskarte Nr.1, 18. Dezember 1910). Hauptberuflich war G.L. zwischen 1911 und
1915 Haushälterin beim sozialdemokratischen Redakteur und Parteisekretär Friedrich Adler.
Nach dem Zusammenbruch der Monarchie und der Ausrufung der Republik wurde G.L.
am 4. Mai 1919 in den ersten Wiener Gemeinderat gewählt, wo sie sich für gesetzliche Re-
gelungen für Hausgehilfinnen und deren soziale Absicherung engagiert sowie daneben am
Tarifvertrag für Hausgehilfinnen mitgearbeitet hat.
Am 27. März 1920 hat sie den gelernten Werkzeugmacher und sozialdemokratischen Funk-
tionär Isidor Wozniczak geheiratet (Trauzeuge war der Amtsführende Stadtrat für die Städ-
tischen Unternehmungen und Vizebürgermeister von Wien Georg Emmerling). Aufgrund
ihrer Übersiedlung nach Niederösterreich hat sie mit 13. Oktober 1921 ihr Wiener Ge-
meinderatsmandat zurückgelegt. Zuerst hat das Ehepaar Wozniczak in Kamegg nach dem
Viktor Adler zugeschriebenen Motto „Der denkende Arbeiter trinkt nicht, denn der trin-
kende Arbeiter denkt nicht“ eine alkoholfreie Urlaubspension betrieben und 1934 zudem
die Waldpension in Gars am Kamp gepachtet. Sowohl die Kamegger Pension als auch die
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika