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Lettner | L 1971
Lettner Wilma; Widerstandskämpferin und Journalistin
Geb. Köln, Deutschland, 1915
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Fritz Lettner (1915–1998), Gießer und Dreher,
Spanienkämpfer, Partisan im Dept. „La Carmagnole“; Sohn: Robert.
Laufbahn: W. L. arbeitete als Rechtsanwaltsgehilfin sowie als freie Mitarbeiterin bei kleinen
Publikationen der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Gleichzeitig besuch-
te sie die Maturaschule. Sie ist Mitglied des oppositionellen „Sozialistischen Jugendver-
bands“ (SJV). Seit 1933 aufgrund ihrer Widerstandstätigkeit mehrmals verhaftet, wird sie
vom Volksgerichtshof zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt, das durch U-Haft bereits
verbüßt ist. Sie flüchtete im Winter 1937/38 vor einer drohenden neuerlichen Anklage nach
Brüssel, wo sie als Hausmädchen und Kindermädchen arbeitet und schließlich von Haus
zu Haus geht und Waren verkauft. Sie schreibt für die Exilpublikation „Freies Deutsch-
land“. Nach der Besetzung Belgiens flüchtet sie nach Frankreich und wird ins Lager Gurs
deportiert. Dort arbeitet sie als Krankenschwester und lernt ihren Mann, den österreichi-
schen Spanienkämpfer Fritz Lettner, kennen. Im April 1943 bringt sie in einem Lager des
Schweizer Roten Kreuzes in Elne bei Perpignan ihr erstes Kind zur Welt. Danach wird sie
vom Roten Kreuz als Kinderpflegerin in einem Heim in Annemasse bei Genf angestellt. Es
gelingt, einige Kinder von untergetauchten Müttern dorthin mitzunehmen. Nach der Be-
freiung trifft sie ihren Mann wieder und bekommt 1945 ein zweites Kind. Mit den Kindern
folgt sie ihrem Mann über Paris im Juli 1946 nach Österreich. Bis 1953 lebt sie in Salzburg,
wo sie als Journalistin arbeitet. Nach ihrer Übersiedlung nach Wien schreibt sie für die
kommunistische „Stimme der Frau“, später arbeitet sie für die „Volksstimme“, zunächst als
Redaktionssekretärin, dann als Umbruchredakteurin.
Qu.: Projekt „Oral History (Mündliche Geschichtsüberlieferung) – Österreichische Exil-
publizisten im Widerstand 1933 –1945“, durchgeführt ab 1988 von Manfred Bobrowsky,
Institut f. Publizistik und Kommunikationswissenschaften, Wien (Video).
L.: Bobrowsky 1990, Schwager 1984
Leuchtag Elisabeth; Kinobesitzerin
Geb. ?
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Friedrich (Fred) Leuchtag.
Laufbahn: E. L. betrieb ab 1933 im Haus des Hugo Kreiter in der Pfalzauerstraße 5 in
Pressbaum das „Elite-Tonkino“, ihr Mann führte im 21. Wiener Gemeindebezirk ein Gast-
haus. Nach dem „Anschluss“ wurde das Kino arisiert. Nach dem Krieg nahm die Gemeinde
Pressbaum das Kino in Betrieb.
L.: Lind 2002
Leukardis; Chorfrau in Seckau, 12. Jh.
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Der Onkel Heinrich von Prank schenkte für die Aufnahme sei-
ner Nichten L. und Elisabeth und für sein Seelenheil dem Kloster Seckau sein Erbgut Prank.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Volume 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- biografiA.
- Subtitle
- Lexikon österreichischer Frauen
- Volume
- 2, I – O
- Editor
- Ilse Korotin
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Size
- 17.4 x 24.5 cm
- Pages
- 1026
- Category
- Lexika